In der Wiener Stadthalle wird am 23. Mai bei der Hauptversammlung der Telekom Austria AG der zweitgrößte Aktionär, der Investor Ronny Pecik, Farbe bekennen, welche konkreten Pläne er strategisch und personell mit dem börsenotierten Konzern hat. Direkt und über Stiftungen hält Pecik über 20 Prozent der Telekom, mit an Bord soll bei ihm der ägyptische Milliardär Naguib Sawiris sein. Hauptaktionär ist die Staatsholding ÖIAG mit 28,42 Prozent.

Skandale rund um Korruption und Aktienkursmanipulation

Berichten wird der Telekom-Vorstand bei dem mit besonderer Spannung erwarteten Aktionärstreffen - angesichts der Skandale rund um Korruption und Aktienkursmanipulation - gleich unter Punkt 2 der Tagesordnung "zur forensischen Untersuchung und zu getroffenen Maßnahmen", geht aus der am Montagabend veröffentlichten Agenda hervor. Bis spätestens 2. Mai sollen dazu weitere Informationen sowie zu allen HV-Punkten die Beschlussvorschläge des Vorstands und des Aufsichtsrats auf der Homepage ersichtlich sein.

Kritik

Über Aktivitäten Peciks auf der HV darf vorerst nur gerätselt werden. Bisher hatte er laut Medienberichten wiederholt Kritik am Telekom-Management geübt, die Ablöse von bestimmten Vorständen und auch eine Verkleinerung der Chefetage insgesamt verlangt sowie angekündigt, er wolle Anspruch auf mehrere Aufsichtsratsposten erheben. Bis zum 2. Mai kann Pecik, wie alle Aktionäre, die mehr als 5 Prozent halten, schriftlich verlangen, dass bestimmte Punkte auf die HV-Agenda gesetzt und öffentlich bekannt gemacht werden.

Zudem kann jeder Aktionär, der zumindest ein Prozent des Grundkapitals hält - also auch Pecik -, bis 11. Mai der Telekom "Vorschläge zur Beschlussfassung übermitteln und verlangen, dass diese Vorschläge zusammen mit den Namen der betreffenden Aktionäre, der anzuschließenden Begründung und einer allfälligen Stellungnahme des Vorstands oder des Aufsichtsrats auf der Internetseite der Gesellschaft zugänglich gemacht werden", so die HV-Einladung. (APA), 24.04. 2012)