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Protestplakat am Semmering.

Foto: AP/Zak Ronald

Neunkirchen - Bereits in den 1980er Jahren haben die ersten Planungen begonnen, mehrfach ist das Projekt "Semmering-Basistunnel" - vor allem von niederösterreichischer Seite - politisch totgesagt worden. Eine 2006 begonnene Überarbeitung der Pläne brachte im Vorjahr schließlich grünes Licht sämtlicher Behörden, der Semmering-Basistunnel (SBT) neu soll nun also realisiert werden. Im Rahmen von Feierlichkeiten mit Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ), dem niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) und seinem steirischen Pendant Franz Voves (SPÖ), ÖBB-Vorstand Christian Kern sowie einer Vertreterin aus dem Kabinett von EU-Verkehrskommissar Siim Kallas wird am Mittwoch in Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) der Spatenstich für den Tunnel erfolgen.

Drei Milliarden Euro Kosten

Das vieldiskutierte Projekt ist für die ÖBB "ein wesentliches Schlüsselprojekt für die neue Südbahn als zentrale Achse auf der transeuropäischen Route von der Ostsee an die Adria". Die Kosten für den 27,3 Kilometer langen, zweiröhrigen Eisenbahntunnel werden mit 3,1 Mrd. Euro beziffert. Der Bau der eigentlichen Tunnelröhren ist ab 2014 geplant, die Inbetriebnahme für 2024. Die Vorarbeiten für das erste Baulos starteten bereits im vergangenen Februar im niederösterreichischen Gloggnitz und im steirischen Spital am Semmering bzw. Steinhaus.

Teilverfahren noch anhängig

Gänzlich erledigt sind sämtliche Behördenverfahren aber noch nicht. Die Naturschutzorganisation "Alliance For Nature" zieht nach wie vor gegen den Tunnelbau zu Felde, hat jeden Bescheid angefochten und auch erst am Montag wieder an der Rechtsstaatlichkeit des Spatenstichs gezweifelt. Teilweise stehen Entscheidungen auch tatsächlich noch aus - diese sollen aber nicht die aktuellen Arbeiten betreffen, versicherte man bei den ÖBB. Auch ein Teilverfahren in der Steiermark ist noch anhängig. (APA, 24.4.2012)