Brüssel - Die EU-Kommission fordert eine bessere Sicherheit von Fahrgastschiffen. EU-Verkehrskommissar Siim Kallas erklärte am Dienstag in Brüssel, durch tragische Unfälle wie die der Titanic, der Estonia und zuletzt der Costa Concordia sei die Schiffssicherheit in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Nun gelte es, die Lehren aus diesen Katastrophen zu ziehen. Er legte ein dreistufiges Konzept zur Verbesserung der Sicherheit in diesem Bereich vor, wobei die ersten konkreten Vorschläge bis Jahresende ausgearbeitet sein sollen.

Dabei geht es um die Förderung freiwilliger Maßnahmen der Industrie, eine verbesserte Anwendung und Durchsetzung der Vorschriften sowie um die Rechtsvorschriften. Konkret müssten weitergehende Verpflichtungen bei der Routenplanung, den Zugangskontrollen für die Brücke und den Zugang zu Rettungswesten an Bord greifen. Die Sicherheitsvorschriften seien strenger durchzusetzen. Schließlich seien neue Vorschläge vorgesehen, wobei es eine enge Zusammenarbeit mit der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO geben werde.

Geplant sei auch die Aktualisierung der EU-Vorschriften für die Stabilität von Ro-Ro-Fahrgastfährschiffen, insbesondere im Hinblick auf eine höhere Stabilität nach Beschädigung. Außerdem werde die Kommission ihre Forschungsergebnisse zur Stabilität von beschädigten Ro-Ro-Fahrgastschiffen der IMO vorlegen, damit die internationalen IMO-Regeln verbessert werden. (APA, 24.4.2012)