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Attrappe oder keine Attrappe? Zumindest auf diesem Bild ist es egal, denn zu Ehren des 80. Gründungsjahres der nordkoreanischen Armee fand ein Konzert (mit wahrscheinlich sehenswerter Choreographie) statt.

Foto: Ng Han Guan/AP/dapd

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Anhand dieses Fotos legen die beiden Forscher im verlinkten Text ihre Ergebnisse dar.

Foto: David Guttenfelder, File/AP/dapd

Seoul - Die von Nordkorea während der Militärparade Mitte des Monats präsentierten neuen Interkontinentalraketen waren nach Auffassung zweier deutscher Experten nur Attrappen. Bei "genauerem Hinsehen" hätten sie bei allen sechs bei der Parade gezeigten Raketen entdeckt, dass es sich um Modelle handeln müsse, schreiben Markus Schiller und Robert H. Schmucker in einem Beitrag für die auf Rüstungskontrollfragen spezialisierte Internetseite armscontrolwonk.com (Link zum Text als PDF).

Unter anderem sei die Oberfläche der Sprengköpfe viel zu wellig und somit für den Wiedereintritt in die Atmosphäre ungeeignet. Raketen dieser Bauart bräuchten zudem festen Treibstoff, die Ventile an den nordkoreanischen Modellen seien aber nur für Flüssigtreibstoffe geeignet. Zudem hätten sich bestimmte Einzelteile bei jeder Rakete leicht unterschieden.

"Es gibt somit immer noch keinen Beweis, dass Nordkorea tatsächlich über funktionierende Interkontinentalraketen verfügt", schreiben die beiden Experten. "Bis jetzt war die Präsentation nichts weiter als nettes Theater."

Die Militärparade am 15. April fand zum 100. Geburtstag von Staatsgründer Kim Il-sung statt. Zu den Feierlichkeiten sollte eigentlich auch der Start einer Langstreckenrakete vom Typ Unha-3 zählen - diese war jedoch kurz nach dem Start explodiert und ins Meer gestürzt. Nach Angaben der deutschen Experten stellt sich nun die Frage, ob die Attrappen während der Militärschau auf tatsächlichen Entwürfen beruhten oder reine "Show" gewesen seien. (APA, 24.04.2012)