Teheran - Nach einem groß angelegten Cyber-Angriff auf den iranischen Ölsektor haben die Behörden in Teheran das Virus nach eigenen Angaben gestoppt. Der Hacker-Angriff habe sich gegen Server der staatlichen iranischen Ölgesellschaft NIOC gerichtet, sagte Vize-Ölminister Hamdollah Mohammadnejad am Dienstag der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA. Die betroffenen Server seien vorübergehend vom Netz genommen worden, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. In den kommenden zwei bis drei Tagen wollen die iranischen Behörden seinen Angaben zufolge alle Probleme behoben haben.

Probleme bei der Ölproduktion und beim Export gab es nach Angaben des Ministers nicht. Auch die Internetseiten des Ölministeriums und der staatlichen Ölgesellschaft waren am Dienstag wieder zu erreichen. Medienberichten zufolge sollte das Virus auf den Computern Dateien löschen und Festplatten beschädigen.

Der Iran war bereits 2010 Opfer eines massiven Cyber-Angriffs geworden. Damals war der Computerwurm Stuxnet in Rechner des Atomprogramms einschleust worden. Er legte einen Teil der Zentrifugen zur Urananreicherung in der Atomanlage Natanz still. Der Iran hatte damals den USA und Israel vorgeworfen, hinter der Attacke zu stecken. Die beiden Länder sind die größten Kritiker des iranischen Atomprogramms, hinter dem sie das Streben nach einer Bombe vermuten. (APA, 24.04.2012)