Österreichs Südoststeirer haben einen Namen für zwei neu zusammengeklebte Bezirke gesucht: "Vulkanland" wurde es leider nicht. Obwohl das doch ein heißer Name gewesen wäre, die Anrainer ließ dieses Argument aber kalt. Wie auch immer, nationale Wichtigkeiten dieser Art versüßen Chronisten das Leben, lenken sie doch ein wenig vom gräulichen Alltag ab.
Wobei: Nicht nur die Steirer, auch die Niederösterreicher vermögen zu amüsieren, man müsste nur ab und an ihre Einladungen annehmen. So hätten wir jüngst in St. Pölten unsere erste "Rasenverlegung" erleben können; wären wir nur zum Fototermin mit der graslegenden Landesrätin in die Fußball-Arena gereist. Und selbst sporteln könnten wir am Wochenende, beim "Bauerngolf-Workshop" in Markgrafneusiedl, wo man Gummistiefel weitwirft.
Der Abrieb aus dieser Tätigkeit hat übrigens nichts damit zu tun, dass wir künftig viel öfter Hände waschen werden. Das ist vielmehr dem aktuellen Tipp der Benediktinermönche aus dem Salzburger Kloster Gut Aich entlehnt, die empfehlen, dass sich "Manager vor Geschäftsterminen künftig gegenseitig die Hände waschen sollen". Zwecks " zwischenmenschlicher Berührung in einer Zeit zunehmender Oberflächlichkeit".
Händewaschen statt Händefalten und Händeschütteln: Das ist ein Lichtblick - und ausbaubar. Irgendwann ist dann ganz Österreich: supersauber. (Renate Graber, DER STANDARD, 25.4.2012)