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Messi scheitert vom Elfmeterpunkt an der Latte.

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Ramires brachte Chelsea noch vor der Pause ins Spiel zurück.

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Torres machte den Sack endgültig zu und sicherte die Finalteilnahme für Chelsea.

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Barcelona - Es bleibt dabei. Noch nie hat eine Mannschaft in der Champions League den Titel verteidigt. Für Barcelona war im Halbfinale Schluss. Da war auch viel Pech dabei. Lionel Messi traf einmal die Latte und einmal die Stange.

Einigeln, hieß die Devise des FC Chesea vor 94.000 Zuschauern im Camp Nou, und das Einigeln ging gut. Was zunächst vor allem daran lag, dass Messi in Minute drei nur das Außennetz traf. Oder Alexis Sanchez nach einem Pass von Messi scheiterte. Oder Ashley Cole nach einem Schuss von Andres Iniesta gerade noch auf der Linie rettete. Oder Messi nach einem Fersler von Cesc Fabregas in Chelsea-Goalie Petr Cech seinen Meister fand.

Bereits nach zwölf Minuten musste Chelsea-Verteidiger Gary Cahill wegen einer Verletzung von Jose Bosingwa ersetzt werden. Nach einem Zusammenstoß mit seinem eigenen Tormann Victor Valdes, der vor Didier Drogba klärte, blieb Barcelonas Gerard Pique benommen liegen. Statt ihm kam Daniel Alves (26.).

Der FC Barcelona zog sein brillantes Netzwerk auf. Bis zur Pause sollten es die Katalanen auf 79 Prozent Ballbesitz und zu 359 Pässen bringen (Chelsea 89). In der 35. Minute war es so weit: Nach einer ansehnlichen Kombination und dem finalen Pass von Isaac Cuenca trifft Sergio Busquets zum 1:0, Barcelona egalisiert den 0:1-Rückstand vom Hinspiel.

Zwei Minuten später lieferte Chelsea-Kapitän John Terry eine ungute Aktion, trat Sanchez von hinten mit dem Knie und wurde völlig zurecht des Feldes verwiesen. Die Londoner hatten nur noch neun Feldspieler zum Verteidigen. In der 45. Minute schien es um Chelsea geschehen: Messi spielt Iniestea frei, und der erzielt das 2:0. Doch der Igel schlug kurz vor dem Pausenpfiff zurück: Nach einem langen Pass von Frank Lampard überhebt Ramirez Goalie Valdes auf geradezu geniale Manier - 1:2. Schon bei diesem Spielstand wäre Chelsea im Finale gewesen.

Nach der Pause netzwerkte Barcelona zunächst unverdrossen weiter. Und erhielt nach einem Foul Drogbas an Fabregas einen Elfer zugesprochen (48.). Doch Messi erzielte nicht seinen 15. Treffer in der laufenden Champions League, sondern malträtierte die Latte. Und weil es dazupasst, sollte er sieben Minuten vor Schluss auch noch die Stange treffen. Barcelona, das zuletzt auch den Clasico gegen Real Madrid und damit wohl das spanische Championat verlor, verzweifelte zusehends.

Und just der Spanier Fernando Torres, der in der 80. Minute für Drogba gekommen war, sorgte für die endgültige Entscheidung, schoss in der Nachspielzeit das 2:2. "Barcelona ist die beste Mannschaft der Welt, aber es gewinnen nicht immer die besten", sagte Torres, Spaniens Torschütze beim 1:0-Finalsieg gegen Deutschland bei der EURO 2008 in Wien. (bez/lü, DER STANDARD, 25.4.2012)

Champions-League - Halbfinale, Rückspiel:

FC Barcelona - Chelsea 2:2 (2:1)

Barcelona, Nou-Camp-Stadion, 94.000, SR Cakir (TUR)

Torfolge:
1:0 (35.) Busquets
2:0 (45.) Iniesta
2:1 (45.+1) Ramires
2:2 (91.) Torres

Barcelona: Valdes - Puyol, Pique (26. Alves), Mascherano - Xavi, Busquets, Iniesta - Cuenca (67. Tello), Messi, Fabregas (74. Keita) - Sanchez

Chelsea: Cech - Ivanovic, Cahill (12. Bosingwa), Terry, Cole - Mikel, Meireles - Mata (58. Kalou), Lampard, Ramires - Drogba (80. Torres)

Rote Karte: Terry (37., Tätlichkeit)

Gelbe Karten: Iniesta, Messi bzw. Ivanovic, Ramires, Mikel, Cech, Lampard, Meireles