Die Deutsche Telekom hat den Beschäftigten einer wichtigen Konzernsparte 3,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt angeboten. Die Einkommen der rund 50.000 Beschäftigten bei der Telekom Deutschland sollten zum 1. Juli dieses Jahres zunächst um 2,1 Prozent steigen, teilte der Konzern am Dienstag in Bonn mit. Eine weitere Erhöhung um 1,4 Prozent ist demnach für Mai 2013 vorgesehen. Zusätzlich sollen die Mitarbeiter eine Einmalzahlung von 365 Euro erhalten.

Im Gegenzug forderte die Deutsche Telekom von ihren Beschäftigten Zugeständnisse bei Arbeits- und Pausenzeiten sowie weiteren Regelungen. Das Angebot sei "fair", erklärte die Telekom. Der neue Tarifvertrag soll nach Vorstellung des Konzerns 18 Monate bis zum 31. Juli 2013 laufen.

Weder sozial noch ausgewogen

Die Gewerkschaft ver.di lehnte das Angebot ab. Der Vorschlag sei weder sozial noch ausgewogen, erklärten die Arbeitnehmer-Vertreter am Dienstag. "Während die Unternehmensführung die Aktionäre mit einer Dividende von drei Milliarden Euro beglückt, sollen die Beschäftigten den Abschluss aus eigener Tasche finanzieren", erklärte ver.di-Vorstand Lothar Schröder. Die Forderungen der Arbeitgeber seien "eine Zumutung".

ver.di und die Deutsche Telekom brachen ihre Tarifverhandlungen am Dienstag ohne Ergebnis ab. Entscheiden über das Telekom-Angebot soll nun am 3. Mai die Verdi-Tarifkommission. Die Gewerkschaft fordert ein Lohnplus von 6,5 Prozent für die 85.000 Beschäftigten der insgesamt drei Telekom-Sparten, in denen derzeit Verhandlungen beziehungsweise eine Schlichtung laufen. (APA)