Wien - Ein Sicherheitsreferent im Wiener FPÖ-Rathausklub soll wegen Körperverletzung - und Amtsmissbrauch - vorbestraft sein. Bei dem Betroffenen handelt es sich um Gerald Ziehfreund. Laut einem Bericht des Magazins "News" ist er ein ehemaliger Polizist. Ziehfreund soll einen polnisch sprechenden Mann beim Donauinselfest 2007 beschimpft und geschlagen haben. Die FPÖ reagierte am Mittwoch erbost: "News" betreibe Menschenhatz gegen Freiheitliche, wurde beklagt.

Der Mitarbeiter von FP-Klubchef Johann Gudenus wurde laut "News" nach der Auseinandersetzung zu einer bedingten Freiheitsstrafe verurteilt, was laut dem Bericht auch zum Amtsverlust geführt hat. Der nunmehrige Ex-Beamte war demnach 25 Jahre lang bei der Polizei tätig. "News" veröffentlichte Tonbandaufzeichnungen des Vorfalles beim Donauinselfest. Laut einem Bescheid des Verwaltungssenates, aus dem das Magazin zitiert wurde das Opfer auch als "depperter Pollack" beschimpft. Beide Dokumenten waren bereits im Jahr 2009 auf der Plattform "Wikileaks" veröffentlicht worden.

Massive Kritik von FPÖ

Der freiheitliche Landesparteisekretär Hans-Jörg Jenewein kritisierte den Artikel in einer Reaktion massiv. Es werde etwa verschwiegen, dass bei dem Raufhandel das angeblich unschuldige Opfer mit einem Fixiermesser teilgenommen habe. Faktum sei zudem, dass der Polizist 25 Jahre lang einen tadellosen Außendienst versehen habe - und er auch nach dem Ausscheiden ein ausgezeichnetes Referenzschreiben erhalten habe.

SPÖ fordert Konsequenzen

Die Wiener SPÖ sah in dem Bericht wiederum einen Beweis dafür, dass es in keiner anderen Partei so viele rechtskräftig Verurteilte wie bei den Freiheitlichen gebe, wie SP-Sicherheitssprecher Godwin Schuster in einer Aussendung feststellte. "Die oftmals versuchte Selbstinszenierung der Freiheitlichen als Sicherheitspartei wird neuerlich ad absurdum geführt", befand der SP-Politiker. Schuster forderte Gudenus auf, "sofort" Konsequenzen zu ziehen. (APA, 25.4.2012)