Kabul - Die NATO-geführte ISAF-Mission führt die Öffentlichkeit laut dem Bericht einer Denkfabrik über die Realität des Einsatzes in Afghanistan in die Irre. Laut "Afghan Analysts Network" wird die Situation von der internationalen Truppe geschönt. Nach dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des in Kabul ansässigen Netzwerkes werden Aktionen, von denen es heißt, sie fänden unter Führung der afghanischen Streitkräfte statt, in Wahrheit weiter von ausländischen Truppen geführt.
"Der Wille der ISAF, die Dinge so positiv wie möglich darzustellen, war zu erwarten. Jedoch driften diese Darstellungen manchmal in Propaganda, Halbwahrheiten und fallweise in Vertuschung ab", erklärte die britische Autorin des Berichts, Kate Clark. Bis 2014 wollen die ISAF-Truppensteller alle Kampfeinheiten aus Afghanistan abziehen. Die NATO-Staaten wollen auf ihrem Gipfel im Mai in Chicago über die milliardenschwere Unterstützung von Armee und Polizei in Afghanistan nach dem Truppenabzug entscheiden.(APA, 25.4.2012)