Santiago de Chile - In Chile sind wieder Zehntausende Studenten auf die Straße gegangen, um gegen die Studiengebühren zu protestieren. An der Kundgebung in der Hauptstadt Santiago de Chile nahmen am Freitag nach Angaben der Polizei 25.000 Studenten und Schüler teil. Die Organisatoren schätzten die Teilnehmerzahl doppelt so hoch ein, wie die Online-Ausgabe der Zeitung "La Tercera" berichtete.

Die erste Studentendemonstration des Jahres verlief weitgehend friedlich. Zum Abschluss der Kundgebung griffen vermummte Jugendliche jedoch Polizisten an.

Den Studenten gehen Schritte des konservativen Staatschefs Sebastian Pinera nicht weit genug. Dieser hatte am Mittwoch angekündigt, dass jene 60 Prozent Studenten aus einkommensschwächeren Familien Stipendien bekommen sollen. Mit Ausnahme jener zehn Prozent Studenten, die aus reicheren Familien stammen, sollen die übrigen Kredite zu einem Zinssatz von 2 Prozent aufnehmen können. Bisher mussten für Studentenkredite sechs Prozent Zinsen bezahlt werden.

Die andauernden Studentenproteste haben nach Umfragen im vergangenen Jahr der Regierung Pineras schwer geschadet. In Chile sollen im Oktober Kommunalwahlen und in 2013 Präsidentenwahlen stattfinden. (APA, 25.4.2012)