Nach einem Hinweis barg Hans Frey, Leiter der Eulen- und Greifvogelstation in Haringsee im Marchfeld in Niederösterreich eine männliche, ausgewachsene Waldohreule mit gebrochenem Flügel.

Fotos: © EGS / VIER PFOTEN

Ein Glücksfall: Denn nach der Suche in der Umgebung fanden Frey und seine Mitarbeiter ein Nest mit dem Rest der Eulenfamilie. Die Jungtiere waren bereits sehr geschwächt. "Wir mussten die Familie in unsere Station bringen, denn der flugunfähige Vater konnte sie nicht mehr ernähren." Bei den Eulen herrscht strikte Arbeitsteilung: Die Mutter verlässt das Nest nicht, denn das würde für die Jungen den Kältetod bedeuten.

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Findet man als Laie einen nachweislich verwaisten Jungvogel, sollten diese Findlinge in eine Kartonschachtel gesetzt und möglichst Experten übergeben werden. Eine Versorgung mit Wasser und Nahrung ist in der kurzen Aufbewahrungszeit nicht unbedingt erforderlich. "Man sollte einen Jungvogel aber nur dann nach Hause mitnehmen, wenn man sich völlig sicher ist, dass es sich um einen echten Notfall handelt", betont Hans Frey.

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Nicht jeder Jungvogel, den Spaziergänger am Wegrand oder auf einer Straße finden, muss gerettet werden, informiert Vier Pfoten. Denn es handelt sich nach Angaben der Tierschutzorganisation fast immer um einen so genannten "Ästling". Dabei handelt es sich um einen jungen Vogel, der zwar noch flugunfähig ist, aber bereits außerhalb des Nests im nahe gelegenem Geäst und Buschwerk die Umgebung erkundet. Die Eltern eines Ästlings befinden sich in der Nähe.

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Um einen Notfall handelt es sich zum Beispiel, wenn das Tier sichtbar verletzt ist, man selbst beobachten konnte, dass die Elterntiere verunglückt sind oder wenn sich das Tier an einem gefährlichen Ort befindet.

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Die Eulen- und Greifvogelstation Haringsee wird seit Anfang 2010 von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten unterstützt. Pro Jahr werden dort etwa 250 Jungvögel gerettet, von Ammeneltern aufgezogen und wieder freigelassen. (jus, derStandard.at, 26.4.2012)

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Eulen- und Greifvogelstation Haringsee

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