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Eivind Dahl Thoresen (m.), der schwere Verletzungen davontrug, im Zeugenstand.

Foto: EPA/HAKON MOSVOLD LARSEN POOL

Oslo - Im Prozess um den norwegischen Rechtsextremisten Anders Behring Breivik hat am Donnerstag der erste Überlebende des Bombenanschlags im Osloer Regierungsviertel ausgesagt. Als die Bombe explodierte, habe er sofort gewusst, dass es ein terroristischer Anschlag war, sagte der 67-jährige Harald Fösker vor dem Osloer Amtsgericht. Er sei in seinem Büro schwer verletzt am Boden gelegen und habe sich nicht getraut, sich zu bewegen, falls die Explosion ein Loch in den Boden geschlagen haben sollte.

Der mutmaßliche Attentäter Breivik hatte gestanden, am 22. Juli vergangenen Jahres eine 950 Kilogramm schwere Autobombe aus Kunstdünger in der Osloer Innenstadt gezündet zu haben. Acht Menschen starben, mehr als 200 wurden verletzt. Im Tagesverlauf am Donnerstag werden weitere Überlebende aussagen.

Breivik hatte in der ersten Prozesswoche gesagt, er habe nach dem Bombenanschlag mehr Opfer erwartet. Sein Ziel sei es gewesen, die gesamte Regierung zu töten, auch den Staatschef. Anfang der Woche hatte er sich bei einigen der Opfer der Bombenexplosion entschuldigt. Manche der Verletzten oder Toten im Osloer Regierungsviertel hätten keine Verbindung zur Politik gehabt, sagte er.

Bei dem Anschlag wurden im vergangenen Sommer insgesamt 77 Menschen getötet. Bei einem Amoklauf auf der Fjordinsel Utöya starben 69 Teilnehmer eines Sommercamps der Jugendorganisation der norwegischen Sozialdemokraten. Der 33-Jährige muss sich wegen Terrorismus und vorsätzlichen Mordes verantworten. Das Urteil soll im Juni oder Juli dieses Jahres verkündet werden. (APA, 26.4.2012)