Linz - Der oberösterreichische Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer hat für die Lehrerbildung eigenständige pädagogische Universitäten gefordert. Er reagierte damit in einer Presseaussendung am Donnerstag auf die Ankündigung der TU Wien, unter anderem aus Spargründen vier wichtige Lehramtsstudien ab Herbst zu streichen.

Enzenhofer verlangte, der gesamte Bereich der Ausbildung von Lehrern, der Fortbildung sowie der pädagogischen Forschung und Entwicklung sollte an pädagogische Universitäten verlagert werden, weil dort die Lehrerbildung zentrales Anliegen wäre und nicht als kostenintensives und manchmal lästiges Anhängsel betrachtet würde. Er verwies darauf, dass die heimischen Betriebe derzeit gerade eine Vielzahl an Technikern suchen würden. Deshalb sei es befremdlich und unverantwortlich, dass just in dieser Phase die TU-Wien ankündige, die Lehrerausbildung in den Fächern Physik, Chemie, Mathematik und Informatik aufzugeben.

"Bildung Aufgabe des Staates"

"Bildung ist eine der wesentlichen Aufgaben des Staates", stellte Enzenhofer fest. Zuvor hatte auch Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) verlangt, der Lehramtsbereich, wo es um 110.000 Beschäftigte für den Dienstgeber öffentliche Hand gehe, dürfe "nicht dem Autonomiegedanken und dem freien Spiel der Kräfte überlassen" werden. Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) hatte bezweifelt, dass die Einstellung der Lehramtsstudien aus finanziellen Gründen passiere, sondern sie als eine Entscheidung in Richtung einer Profilierung gedeutet. Für ihn entstünde erst dann Handlungsbedarf, wenn es aufgrund gestrichener Lehramtsstudien zu wenige Ausbildungsplätze für angehende Lehrer gäbe. (APA, 26.4.2012)