Wien - Aus der Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen ist das Internet nicht wegzudenken, es sei für sie "identitätsstiftend". Das sagte Helmut Leopold vom Austrian Institute of Technology (AIT) am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Wien. Von Eltern und Lehrern wünschen sich die "digital natives" Begleitung in den "Raum Internet", von der Politik fordern sie eine bessere Ausstattung der Schulen. Und mit den Politikern selbst würden sie gern via Facebook in Kontakt treten.

Kinder und Jugendliche wollen das Netz als "freien Raum" erleben, erwarten sich aber Unterstützung von Erwachsenen, sagte Carina Felzmann von der Plattform Digikids. Den jungen Menschen sei klar, dass sie den Umgang mit diesem Medium trainieren müssen, um Risiken einschätzen zu können. Von Eltern und Lehrern fühlen sie sich dabei aber oft alleingelassen. Zu diesem Ergebnis habe eine Diskussion unter Schülern des Goethe-Gymnasiums und der Polytechnischen Schule PTS 18 in Wien im März 2012 geführt.

Neue Technologien ausprobieren

Felix Österreicher, Schüler des Goethe-Gymnasiums, forderte die "ältere Generation" dazu auf, neue Technologien auszuprobieren, "auch wenn sie Angst davor haben, etwas falsch zu machen." Dadurch könnten auch die Generationen miteinander ins Gespräch kommen. Außerdem solle das Positive des Internets in den Vordergrund treten, verlangten die Schüler, auch im Unterricht solle es vermehrt eingesetzt werden.

Aber nicht nur von Eltern und Lehrern wünschen sich die Jugendlichen mehr Unterstützung, auch an die Politik stellten sie Forderungen: Sie wünschen sich vor allem eine bessere technische Ausstattung der Schulen und die Möglichkeit, mit den Volksvertretern selbst in Kontakt zu treten, zum Beispiel via Facebook.

Im Rahmen der "Verkehrten Konferenz - Kinder und digitale Medien" am 4. und 5. Mai in Wien können "digital natives" und "digital immigrants" ihre Erfahrungen austauschen. Im Parlament haben die Schüler ihre Vorstellungen schon präsentiert. (APA, 26.4.2012)