Beirut/Wien  - Die ersten Pilotprojekte für ein Berufsheer sollen Mitte des Jahres starten.  "Auf dem Papier" seien sie festgelegt und würden derzeit mit verschiedenen Zeitetappen starten, wie Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) am Donnerstag gegenüber der APA erklärte. Die "Aufregung des Koalitionspartner" bezüglich des Ersatzes für Grundwehrdiener verstehe er jedenfalls nicht. 

Drei Projekte

Insgesamt gebe es drei Projekte, um sicherzustellen, dass das Bundesheer auch künftig ohne Grundwehrdiener gut auskommen kann. "Wir werden auch das System der freiwilligen Miliz prüfen", so Darabos. Die Grundwehrdiener könnten auch durch "normale Arbeitskräfte" ersetzt werden, "aber das ist jetzt noch in Ausarbeitung". Im Bereich des Jägerbataillons 25 soll der Kader mit Soldaten der Kräfte für internationale Operationen - Kaderpräsenzeinheiten (KIOP-KPE) aufgefüllt werden. Auch die zwei Pionierbataillone in Salzburg und Niederösterreich sollen durch Milizsoldaten aufgefüllt werden, mit dem Anreizsystem einer Anerkennungsprämie von 5.000 Euro, dafür aber der Verpflichtung, jährlich zwei Wochen zu üben und im Einsatzfall innerhalb von 48 Stunden bereitzustehen.

Die Pläne würden "auf Basis der Beschlüsse der Bundesheerreformkommission 2010 und auf Basis des Regierungsabkommens, das ich mit der ÖVP unterzeichnet habe", erarbeitet und umgesetzt, sagte Darabos. Dort stehe auch, dass man "Schritte setzen soll, um in ein neues Wehrsystem umsteigen zu können".

Allentsteig: Gespräche nächste Woche

Bezüglich der Pläne, die Forstwirtschaft am niederösterreichischen Truppenübungsplatz Allentsteig an die Bundesforste (ÖBF) zu übergeben, ließ der Verteidigungsminister wissen, dass er "einen Bericht auf dem Tisch" habe und ab der kommenden Woche Gespräche, sowohl mit den Bauernvertretern der Region, den Bediensteten der Heeresforste und den Personalvertretern sowie "schließlich auch mit der Holzindustrie", führen werde. Diese würden dann auch eine "Lösung bringen, die aus meiner Sicht auch für alle Beteiligten zufriedenstellend sein wird", zeigte sich Darabos zuversichtlich. (APA, 25.4.2012)