Kofferpacken oder "Take your suitcase please!"

Diese Theaterproduktion von Forumtheater Linz|art in progress ist im Rahmen des interkulturellen Frauentheaterprojekts "Where the Rivers meet" entstanden: Siebzehn Frauen mit und ohne unmittelbaren Migrationshintergrund setzen sich mittels Theater mit Erfahrungen von frauenspezifischer Diskriminierung, Rassismus und Sexismus auseinander.

Kurze Szenen und Geschichten entstehen. Daraus entwickelt sich ein Stück in dem ein Ausschnitt der Geschichte von Niswetta Soraya, eine Frau aus Somalia, und ihrem Sohn erzählt wird. Dann ist da noch Familie Roth, sozial interessiert, spendenbereit, solide; zumindest so lange nicht die eigene Tochter "was hat mit dem" weil, "das geht zu weit, bei aller Toleranz!".

Die Spielerinnen leben in sehr unterschiedlichen sozialen und ökonomischen Situationen. Sie haben Wurzeln in folgenden Ländern: Bosnien, Kirgistan, Kroatien, Mexiko, Österreich, Serbien, Südafrika, Türkei, Ukraine. Theaterpädagogische Begleitung und Regie: Matthias Thonhauser und Barbara Wick.

Termine: Freitag, 4. und Samstag, 5. Mai jeweils 20 Uhr im Kulturzentrum Hof, Ludlgasse 16, Linz

Link: Forumtheater Linz

Foto: Reinhard Winkler

Wie zusammen leben?

Die zeitgenössische Kunst vermehrt versucht, einer Verhärtung von Kulturkämpfen entgegenzuwirken. Inwiefern gelingt es, sich wirklich in diese Fragestellungen einzumischen? Wie könnte eine künstlerische Praxis aussehen, welche sich jenseits eines "preaching to the converted" positioniert?

Die internationale Gruppenausstellung Wie zusammen leben? im Salzburger Kunstverein sucht diese Fragen auf einer zwischenmenschlichen und interkulturellen Ebene zu beantworten, als Definition von Kunstwerken und auch als Anleitung für ihre Rezeption, die ebenfalls das Potenzial zur Veränderung der BetrachterInnen in sich trägt.

KünstlerInnen: Johanna Diehl, Nilbar Güres (Bild: "The Gathering", Serie "Çirçir," 2010), Klub Zwei, Ernst Logar, Ján Mancuška, Wendelien van Oldenborgh. Kuratorin: Hemma Schmutz. Projektassistenz: Susanne Staelin

Im Ausstellungskabinett ist bis 8. Juli Susanne M. Winterling mit ihrer Werkgruppe "Inscribable Surface" zu sehen, und im CaféCult Maria Morschitzky mit neuen Arbeiten.

Link: SALZBURGER KUNSTVEREIN/Künstlerhaus, Hellbrunner Straße 3, 5020 Salzburg

Foto: Nilbar Güreş

Wiener Vielfalt

Heuer findet zum zweiten Mal mit der "Wiener Integrationswoche" eine Veranstaltungsreihe im Zeichen der Wiener Vielfalt statt. Mit über 140 Programmpunkten - reingepackt in die Woche vom 2. bis 9. Mai in ganz Wien.

Veranstalter BUM, das größte MigrantInnen-Medienprojekt in Österreich, will gemeinsam mit zahlreichen KooperationspartnerInnen eine Plattform zur Verfügung stellen, auf der interkultureller Austausch ebenso wie die gesellschaftliche Partizipation von MigrantInnen gefördert werden kann.

Am Programm steht neben einer "Gay Balkan Disco" in der Wiener Freiheit am 4. Mai auch ein Mädchenfest am 7. Mai oder das Duo Catch-Pop String-Strong (Bild) mit irrwitzigen Improvisationen, filigranen Eigenkompositionen und Adaptionen von jugoslawischen Pophits, Bach & Bartók, Brecht & Kreisler am 8. Mai um 20 Uhr im Radiokulturhaus.

Links: Viel, viel mehr Programm unter Integrationswoche; www.bumzeitung.com (Deutsch), www.bummagazin.com (Serbokroatisch), www.gazetebum.com (Türkisch)

Foto: Balkan Fever Festival

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Tomboy

identities und Thimfilm präsentieren am Donnerstag, 3. Mai um 20 Uhr im Top Kino die Premiere von Céline Sciammas "Tomboy":

Laure ist zehn und ein richtiger Tomboy, was niemanden in der Familie stört. Eines Tages begegnet sie der gleichaltrigen Lisa. Sie verstehen sich auf Anhieb, und als Lisa Laure für einen Jungen hält, lässt sie ihre neue Bekanntschaft einfach in dem Glauben. Aus Laure wird Mikaël, und nachdem diese "Verwandlung" geglückt ist, findet sie/er schnell Anschluss an die Clique, die gemeinsam Fußball spielt, Tapferkeitsspiele ausheckt und einfach den Sommer genießt.

Sciamma gehört zu den Vertreterinnen einer neuen Filmemachergeneration in Frankreich.

Reservierung bei identities sind erst bestätigt, wenn Sie ein Retourmail bekommen haben.

Link: identities

Foto: APA/EPA/BRITTA PEDERSEN

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Kino andersrum

Von 4. bis 13. Mai starten HOSI und Das Kino die ersten Queer Cinema Days Salzburg, bei denen 11 internationale Filme aus allen Bereichen des LGBT-Lebens präsentiert werden.

Eröffnet wird das Filmfestival mit Rosa von Praunheims Filmportrait "König des Comics". Das Programm behandelt Themen wie Familie, Coming Out und Transidentität. Weitere Filme sind: "Beginners", "Drei", "I killed my mother",  "Les Amour Imaginaires - Herzensbrecher", das Doku-Drama "Stadt Land Fluss", "The kids are all right" (Vorfilm zur Podiumsdiskussion "Frag doch Cornelia Schmidjell" am 9. Mai), "Mission", "Sascha", Romeos", und "Mary Lou".

Links: Programm bei HOSI Salzburg; DAS KINO, Giselakai 11, 5020 Salzburg

Foto: AP/dapd/Focus Features

Beauty Contest

Im Rahmen der Ausstellung findet am Donnerstag, 3. Mai um 19 Uhr eine Gesprächsrunde über die neu gegründete Werbewatchgroup Wien und ihre Arbeit gegen sexistische Werbung statt: Was ist Sexismus in der Werbung? Wie steuert und manipuliert Werbung vor allem das Körperbild von Frauen und Mädchen? Welche Aufgaben hat die Werbewatchgroup?

TeilnehmerInnen: Dr.in Traude Kogoj, Expertin der Werbewatchgroup Wien; a.o.Univ.Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger, Wiener Frauengesundheitsbeauftragte; in der Ausstellung vertretene Künstlerinnen.

In Zusammenarbeit mit dem Austrian Cultural Forum New York widmet das MUSA seine aktuelle Ausstellung den sich permanent neu generierenden, gesellschaftlichen Schönheitsbildern und hinterfragt kritisch, in welcher Weise "Schönheit" nach wie vor ein Kriterium in der Kunst ist.

Die internationalen künstlerischen Positionen - zum Teil aus der Sammlung des MUSA, zum Teil über Vermittlung des ACFNY aus der New Yorker Kunstszene - werden bis 26. Mai im Wiener MUSA zu sehen sein.

Teilnehmende KünstlerInnen (Auswahl): Clarina Bezzola, Sissi Farassat, Anna Jermolaewa, Birgit Jürgenssen, Maria Lassnig, Katarina Schmidl, Cindy Sherman u.v.m.

Links: MUSA, Wien 1, Felderstraße 6-8 (neben dem Rathaus)
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 11-18 Uhr, Do 11 - 20 Uhr, Sa 11 - 16 Uhr. Barrierefreier, kostenloser Eintritt.

Foto: MUSA/Birgit Jürgenssen "Jeder hat seine eigene Ansicht", 1975, SW-Fotografie auf Baryt

Enigma - Emmy Göring

"Modernes Theater Wien" präsentiert in einer österreichischen Erstaufführung "Enigma - Emmy Göring":

"Das von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste als Hörspiel des Jahres prämierte Stück von Werner Fritsch ist der Monolog einer Frau, die die übriggebliebene Gattin ihres Hermann ist. Alles was sie erzählt, ist so grässlich harmlos, dass sich die lachenden Zuhörer entsetzen. Emmy, die ihre Schauspielerkarriere der Repräsentation im Zentrum der Macht geopfert hat, spricht nicht nur mit Hermann, Adolf und Gustaf, sondern auch als Hermann, Adolf und Gustaf."
(Klappentext Suhrkamp Verlag, FfM.)

Karin Pettenburger spielt unter der Regie von Hartmut Nolte in der Bar des Wiener ost klub. Vorstellungen: 3. und 5. Mai.

Links: Modernes Theater Wien; ost klub, Schwarzenbergplatz 10, 1040 Wien

Foto: iris brinkmann & bluestreet

Feminismus ohne Ende?

"Noch nie war die Stimmung so 'postfeministisch' oder 'postgender' wie heute", heißt es im aktuellen Vorwort der "Feminismus!"-Ausgabe von "Texte zur Kunst", in dem der prekäre Status eben jener damit assoziierten Bewegung ausgemacht wird.

Über das Un-/Verhältnis ausgerufener Post-Zustände, zu beobachtender Backlashs und kunstpolitischer Auseinandersetzungen sowie Gegen-Strategien diskutieren am Donaufestival in Krems Sabine Marte, Thomas Lechner, Beate Hausbichler sowie ein Mitglied des Feminist Fighting League von "The End of Feminism (as we knew it)". Moderiert wird die Diskussion von Marty Huber.

Termin: 5. Mai 2012, 16 Uhr

Ort: Kunsthalle Krems, Vortragssaal, Franz-Zeller Platz 3, 3500 Krems

Links: Donaufestival Krems, Kunsthalle Krems

Foto: Donaufestival Krems

Bogenschießen, Malen, Tischlern

Von Samstag, 5. bis Samstag, 12. Mai gibt es am Weiberhof wieder eine Atelierwoche für Frauen, die malen und tischlern (lernen) wollen.

Inhalt Malatelier: Acryl, Eitempera, Gouache, Graphit, Kohle, Mischtechnik, Pastellkreide. Inhalt Tischlerei: Intarsien, Grundtechniken Tischlerei, Sesselbau, Kleinmöbel. Nach einem Gespräch über Wünsche und Vorstellungen jeder Teilnehmerin bzw. deren zeitliche Rahmenbedingungen werden die Kursteilnehmerinnen individuell bei ihrem Malprozess und/oder in der Tischlerei begleitet.

Link und Anmeldung: Weiberhof, Frauenferien und Frauenbildungshof, Goldes 49, 8452 Großklein, Südsteiermark

Foto: dieStandard.at/Yeoh

Jolly Roger

Die Startgalerie im MUSA* präsentiert im April Iris Nemeceks Ausstellung "Jolly Roger".

"Peter Pan hätte seine Freude. Denn nicht nur die uns allen bekannte Piratenfahne mit Totenkopf und gekreuzten Knochen trägt den Namen Jolly Roger, sondern auch das Schiff seines großen Widersachers Captain Hook. Weniger blutrünstige Ziele als die Romanfigur, oder seine realen Vorbilder, verfolgt Nemecek, wenn sie sich als Titel und kennzeichnendes Signum ihrer Ausstellung ebendiesen, Jolly Roger, aussucht. Nicht ein mit Kanonen bestücktes Segelschiff, eher ein von Hand angetriebenes Ruderboot besteigt sie, um auf Beutezug zu gehen", schreibt Alexander Giese.

Zu sehen bis 16. Mai.

*Die Startgalerie der Stadt Wien fungiert seit 1987 als Förder-Galerie für junge KünstlerInnen, z. B. AbsolventInnen der Kunstuniversitäten.

Links: Iris Nemecek; MUSA, Felderstraße 6-8 (neben dem Rathaus), 1010 Wien

Foto: IRIS NEMECEK, Monkey Forrest 2011, Acryl auf Molino, 140 x 190 cm

Röcke tragen

Kleidung als Thema wird verstärkt vor allem von jungen FotografInnen aufgegriffen, um unterschiedlichste Inhalte zu transportieren. Einerseits ist die Kleidung, die wir täglich tragen, ein Zeichensystem, an dem der gesellschaftliche Status und in diesem Zusammenhang die Situierung des Geschlechts ablesbar ist. Andererseits wird diese Codierung immer mehr aufgebrochen, verschoben und in Frage gestellt.

KünstlerInnen wie Andrea Lumplecker, Maria Hahnenkamp, Jakob Lena Knebl, Michaela Göltl und Constanze Schweiger erforschen in ihren Arbeiten das Kleidungsstück als Bedeutungsträger von sozialen Ordnungen und die Wahrnehmung dieser durch die BetrachterInnen.

Die Ausstellung ist bis 10. Juni im Museum der Moderne zu sehen.

Link: MdM Mönchsberg, Mönchsberg 32, 5020 Salzburg. Dienstag bis Sonntag 10- 18 Uhr, Mittwoch 10-20 Uhr, Montag geschlossen.

Foto: Michaela Göltl

Fokus Blicke Faltungen

Fotoarbeiten von Eveline Rabold sind im KosmosTheater zu sehen. Im Zentrum ist der menschliche Körper in seinem Facettenreichtum aus Licht und Bewegung. Aus überraschenden Blickwinkeln betrachtet die Künstlerin Körperteile und Gesichter, fängt Flüchtiges aus Blicken und Bewegungen ein und zieht es wie eine transparente Folie über ihre großformatigen Arbeiten. Die emotionale Bestimmtheit des Blicks gerät zum Blickwinkel aus dem Körper in die Welt hinaus und von dieser in den Körper zurück.

Ausstellung zu sehen bis 25. Juni an Spieltagen ab 90 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Eintritt frei.

Links: Eveline Rabold; KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: Eveline Rabold