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Der ehemalige SUN-CEO Jonathan Schwartz.

Foto: KIMBERLY WHITE / REUTERS

Seit rund zwei Wochen läuft nun bereits der Prozess rund um behauptete Urheberrechts- und Patentverletzung Googles in Bezug auf Android bzw. Oracles Java. Dabei haben in den vergangenen Tagen zahlreiche Manager der beiden Unternehmen ausgesagt, am Donnerstag war dann eine Person an der Reihe, der in dieser Frage besondere Bedeutung zukommt.

CEO

Jonathan Schwartz war zu jenem Zeitpunkt, als Google Android vorstellte, Sun-CEO und somit auch für Java letztverantwortlich. Einer seiner Blog-Einträge, in dem er Google öffentlich zum Launch von Android gratulierte und das Unternehmen in der Java-Community begrüßte, spielt eine entscheidende Rolle in dem Prozess, kann dies doch als öffentliche Absegnung durch Sun gelesen werden.

Frei

Und diese Sichtweise bestätigte er denn auch vor Gericht, Schwartz nahm recht eindeutig für Google Partei. Auf die Frage, ob Google für die Nutzung der Java-APIs eine Lizenz benötigt hätte, verneint er. Es handle sich hierbei um offene Programmierschnittstellen, man habe das Ziel gehabt möglichst viele Leute zur Java-Nutzung zu bringen, und dann rundherum ein Geschäft aufzubauen. Damit bestätigt Schwartz die Aussage des damaligen Google-CEO Eric Schmidt, der zu Protokoll gegeben hatte, dass Sun in den Verhandlungen zwischen den beiden Unternehmen nie eine Lizenz für die Nutzung der Java-APIs verlangt hätte. In den damaligen Verhandlungen sei es darum gegangen Google zur Nutzung des offiziellen Javas und dessen Namen zu bewegen, so Schwartz - wogegen sich der Android-Hersteller aber letztendlich entschieden habe.

Vorwurf

Die Oracle-Anwälte warfen Schwartz im Gegenzug ein Mail aus dem Jahr 2008 vor, in dem er über Google ätzt, und erwähnt, dass sich diese Java einfach so genommen hätten - ohne irgendwas beizutragen oder überhaupt nur die Herkunft anzugeben.

Widerspruch

Sein Vorgänger in der CEO-Position, der langjährige Sun-Chef Scott McNealy, folgte Schwartz im Zeugenstand - und widersprach diesem mehr oder weniger direkt. Zwar habe man immer andere Unternehmen Java nutzen lassen, dies aber nur unter der Voraussetzung des Erwerbs einer kommerziellen Lizenz. (red, derStandard.at, 27.04.12)