"Wir beobachten seit dem Start dieses Modells einen Zuwachs an Print-Abos sowie eine positive Entwicklung bei der Abo-Verlängerung", gab Michael Golden, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der "New York Times" (NYT), am Donnerstag in einer Presseaussendung der Wan-Ifra bekannt.

So konnte die Tageszeitung seit der Einführung der Metered-Paywall, also einer durchlässigen Bezahlschranke, vor einem Jahr 455.000 neue Abonnenten gewinnen und einen Einnahmenzuwachs im Online- und im Printbereich verzeichnen, sagte Golden. Das Modell erlaubt es Usern pro Monat kostenfrei auf zehn Artikel ihrer Wahl zuzugreifen, der Rest verschwindet hinter einer digitalen Bezahlschranke. Auf die Frage, ob die Paywall dem Anzeigenverkauf geschadet habe, meinte er: "Die Einführung des Bezahlmodells hatte keine messbaren Auswirkungen auf den Verkauf von Werbung auf nytimes.com."

Auswirkung aufs Anzeigengeschäft

Die Stellungnahme von Golden ist insofern bemerkenswert, als gerade letzte Woche James Follo, Finanzvorstand der NYT, international Verleger mit seiner Bekanntmachung in Aufregung versetzte, dass die digitalen Werbeerlöse der US-Tageszeitung im letzten Jahr um 2,3 Prozent auf 48,5 Mio Dollar gefallen sind. Statt einer Paywall-Debatte wurden jedoch der Einfluss ökonomischer Krisen als Erklärungsmodell herangezogen. (red, derStandard.at, 27.4.2012)