Innsbruck - Die amtierende Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (sie erreichte bei der Direktwahl am 15. April 31,3 Prozent) hatte bereits eine Koalition der Liste "Für Innsbruck" mit den Grünen angekündigt. Sie wolle die politische Mitte sichern. Der Pakt sei außerdem eine " Entscheidungshilfe" für die Wähler und ein Angebot an ÖVP und SPÖ, in Koalitionsverhandlungen einzusteigen. Oppitz wünscht sich aber auch die ÖVP in ihrer Stadtregierung. Vorstellen könne sie sich auch eine Viererkoalition inklusive SPÖ. Sollte sie die Stichwahl kommenden Sonntag verlieren, würde ihre Fraktion inklusive Grünen auch mit der ÖVP in eine Stadtregierung gehen.

Als "Experiment" bezeichnet dagegen ÖVP-Bürgermeisterkandidat Christoph Platzgummer (28 Prozent) die Koalition der Liste "Für Innsbruck" und der Grünen. Er selbst wolle erst nach der Stichwahl über mögliche Koalitionen - und zwar mit allen Fraktionen - verhandeln.

Die beiden bürgerlichen Kandidaten hatten sich in den vergangenen 14 Tagen ein hartes Duell geliefert. So hatte Oppitz-Plörer ihren Gegenspieler Platzgummer als "Statthalter" von Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) bezeichnet, sowie "Günstlingswirtschaft" und "Stillstand" angeprangert. Die ÖVP wiederum präsentierte die Übersetzung eines Briefes von Oppitz-Plörer an Wähler mit serbokroatischem Hintergrund. Laut Dolmetscher soll Oppitz darin raten, nicht den Kandidaten der Volkspartei zu wählen. Stadtparteiobmann Franz Gruber sprach von Verhetzung. (ver, DER STANDARD, 28./29.4.2012)