Zürich - Mit weiteren Praxis-Tests lässt der Fußball-Weltverband (FIFA) eine mögliche Einführung der Torlinien-Technologie prüfen. Ab 10. Mai wird die Schweizer Materialprüfungs- und Forschungsanstalt bis Ende Juni zwei Systeme (Hawk-Eye und GoalRef) in vier Kategorien auf ihre Tauglichkeit untersuchen. Das gab die FIFA am Freitag in einer Aussendung bekannt.

Neben Schüssen auf leere Tore, gegen eine Wand oder einen Tormann muss die Torlinien-Technologie auch Trainingssituationen mit mehreren Spielern bestehen. In Labortests werden unter anderem Hitze- und Feuchtigkeitsbeständigkeit sowie Reaktionen bei magnetischen Einflüssen oder durch Fernsehkameras festgehalten.

Erster Test-Einsatz des Hawk-Eye in einem Spiel ist am 16. Mai im Finale des Hampshire FA Senior Cup zwischen Eastleigh FC und AFC Totton (Amateursniveau) in England. Eine zweite Partie wird in Kürze bestimmt. Das System GoalRef soll bei zwei Begegnungen in der dänischen Superliga oder einem Testländerspiel seine Tauglichkeit beweisen.

Nach gravierenden Schiedsrichter-Fehlentscheidungen bei der WM 2010 hatte FIFA-Chef Joseph Blatter seine Meinung zu technischen Hilfsmitteln für Referees geändert und Tests für eine mögliche Einführung eines Chipballs oder der Torlinien-Technologie angekurbelt. Das für Regelfragen zuständige International Football Association Board (IFAB) hatte im März die beiden Unternehmen für die nächste Testphase auserkoren. (APA,27.4.2012)