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Noch sind Riffhaie nicht selten, aber Meeresbiologen haben ein Auge auf sie.

Foto: AP Photo/Discovery Channel

Honolulu - Die Zahl der Riffhaie in der Nähe bewohnter Inseln im Pazifik ist einer Studie zufolge dramatisch gesunken: Rund um die besiedelten Inseln von Hawaii, den Nördlichen Marianen und Amerikanisch-Samoa beispielsweise sei der Bestand um etwa 90 Prozent zurückgegangen im Vergleich zu Riffen, die weiter entfernt von menschlichen Ansiedlungen liegen, berichten US-amerikanische und kanadische Forscher im Fachjournal "Conservation Biology".

Als Riffhaie werden vier Arten aus der Familie der Requiemhaie bezeichnet, die in tropischen Gewässern rund um Korallenriffe leben: Der Graue Riffhai, der Karibische Riffhai, der Schwarzspitzen-Riffhai und der Weißspitzen-Riffhai. Sie sind immer noch recht häufig, wurden von der IUCN jedoch auf eine Art Vorwarnstufe - "Near Threatened" gesetzt: Eben wegen Populationsentwicklungen, wie sie auch die aktuelle Studie zeigt.

Der Faktor Mensch

Schuld an der Veränderung sei vor allem der Mensch, schreiben die Wissenschafter. Die Tiere würden entweder gezielt gejagt oder landeten unbeabsichtigt in Fischernetzen. Zwar wirkten sich auch Veränderungen der Wasserbedingungen auf das Verhalten der Haie aus, sagte Co-Autorin Julia Baum von der Universität im kanadischen Victoria laut Mitteilung. "Aber unsere Studien zeigen deutlich, dass der Einfluss der Menschen den der Natur klar übertrifft."

Für ihre Forschungen werteten die Wissenschafter um Marc Nadon vom Institut für meeresbiologische und atmosphärische Studien der Universität Hawaii Unterwasser-Studien von 46 pazifischen Inseln und Atollen aus, die die US-Bundesbehörde für Wetter und Ozeanographie NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) in den vergangenen zehn Jahren in Auftrag gegeben hatte.

Auch der Umweltverband WWF (World Wide Fund for Nature) hat wiederholt gewarnt, dass der Bestand an Haien weltweit abnimmt. Einige Arten sind bereits vom Aussterben bedroht. (APA/red, derStandard.at, 28.4.2012)