Teheran/Wien - Der iranische Außenminister Ali Akbar Salehi hat sich am Sonntag zuversichtlich gezeigt, dass der Streit um das iranische Atomprogramm bei den kommenden Gesprächen im Mai in Bagdad beigelegt werden kann. Salehi erklärte nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA bei einer Pressekonferenz in Teheran, das Treffen im April in Istanbul sei der "Anfang der Beendigung des Atomstreits" gewesen. "Wir hoffen, denn Fall künftig komplett abzuschließen", fügte er hinzu.

Der Iran und die fünf UN-Vetomächte sowie Deutschland (5 plus 1) hatten am 14. April in Istanbul Gespräche über das iranische Atomprogramm geführt. Beide Seiten hatten anschließend das Treffen als "konstruktiv" bezeichnet. Die nächste Runde soll am 23. Mai in Bagdad stattfinden.

"Mehrere Schritte vorwärts"

"Wenn ein Schritt in Istanbul gemacht wurde, werden wir in Bagdad, so Gott will, mehrere Schritte vorwärts machen", sagte Salehi. Bei einem Gespräch mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) in Wien am 14. Mai solle ein "Rahmen für die künftige Zusammenarbeit basierend auf den Standpunkten beider Seiten" festgelegt werden, erklärte der iranische Außenminister, ohne Details zu nennen. Zum Ergebnis der Verhandlungen im Irak wollte er keine "voreiligen Voraussagen" treffen.

Der iranische IAEO-Botschafter Ali Asghar Soltaniyeh hatte zuvor angekündigt, dass sein Land bei den kommenden Gesprächen in Wien bezüglich des Nuklearprogramms "volle Transparenz" zeigen wolle.

Laut einen Bericht der "Los Angeles Times" vom Samstag wollen die USA im Atomkonflikt mit dem Iran offenbar Zugeständnisse machen. Die Regierung von Präsident Barack Obama erwäge, Teheran die Anreicherung von Uran bis auf fünf Prozent zuzubilligen. Im Gegenzug müsse das Land vollständigen und ungehinderten internationalen Kontrollen seines Atomprogramms zustimmen, schrieb das Blatt. (APA, 29.4.2012)