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Platzgummer von der ÖVP will der neuen Stadtregierung angehören. Oppitz-Plörer wird mit seiner Partei Gespräche führen.
Innsbruck - Nach der am Sonntag geschlagenen Bürgermeisterstichwahl in Innsbruck wird sich die siegreiche Amtsinhaberin Christine Oppitz-Plörer am Montagnachmittag für erste Koalitionsgespräche mit der ÖVP an einen Tisch setzen. Sie und ihr unterlegener Herausforderer Christoph Platzgummer (ÖVP) hatten sich in den vergangenen Wochen einen harten Wahlkampf geliefert. Letztlich entschied Oppitz-Plörer von der ÖVP-Abspaltung Für Innsbruck den Urnengang mit 56 Prozent der Stimmen für sich.
"Größte Schnittmenge"
Von Für Innsbruck hieß es, dass man "sehr rasch eine Koalition zusammenbringen will, um konstruktiv für Innsbruck zu arbeiten". Das Ziel sei, möglichst viele Vorhaben der Partei umzusetzen. "Da müssen wir schauen, mit wem wir die größte Schnittmenge zusammenbringen", sagte Gemeinderat Lucas Krackl. In einem ersten Gespräch mit der ÖVP sollen die Eckpunkte einer möglichen Zusammenarbeit festgelegt werden. Auch mit den Grünen werde es weitere Treffen geben.
Für ein "selbstständiges Innsbruck"
Die Stadtchefin hatte unmittelbar nach ihrem Sieg am Sonntagabend "rasche Koalitionsverhandlungen" auch mit der ÖVP angekündigt. Das Ergebnis wertete sie als Bestätigung für ein "selbstständiges Innsbruck". Oppitz-Plörer hatte nach heftiger Kritik im Wahlkampf unter anderem an Landeshauptmann und ÖVP-Landesparteichef Günther Platter im Vorfeld bereits angemerkt, in jedem Fall die Grünen einbinden zu wollen, die im Gemeinderat mit acht Sitzen drittstärkste Fraktion sind. FI liegt mit neun Mandaten auf dem zweiten Platz. Die ÖVP konnte mit ebenfalls neun Mandaten die relative Mehrheit erobern.
ÖVP will sich nicht festlegen
Auch die Zielrichtung der Stadt-ÖVP war klar. "Wir sind die stärkste Fraktion im Gemeinderat und sind bereit, dem Wählerwillen nachzukommen und Verantwortung zu übernehmen", sagte Stadtparteiobmann und Vizebürgermeister Franz Gruber. Man gehe mit den für die Partei wichtigsten Themen konstruktiv in die Gespräche und stehe allen, die produktiv mitarbeiten wollen, offen gegenüber. Eine Koalitionsfestlegung wollte er nicht treffen. "Es kommt auf die Inhalte an", so Gruber. Die Bevölkerung habe mit dem Wahlergebnis in jedem Fall zu Verstehen gegeben, dass die ÖVP mitregieren und die Position der Bürger vertreten solle. Es brauch jedenfalls eine stabile Regierung, erklärte Gruber.
Der mit 44 Prozent unterlegene Platzgummer sprach Sonntagabend von einer "klaren Entscheidung". Er wolle versuchen, "all jene zu vertreten, die auf uns gesetzt haben". Koalitionsverhandlungen werde er gemeinsam mit Stadtparteiobmann Gruber führen. Einer neuen Stadtregierung werde er angehören, "davon können Sie ausgehen", sagte er. (APA, 30.4.2012)