Valletta - Der norwegische Rechtsextremist und Massenmörder Anders Behring Breivik hat 2004 die Insel Malta zwecks "historischer Recherchen" für sein Manifest gegen Muslime und Migranten besucht. Die "Times of Malta" berichtete am Montag, Breivik sei offensichtlich fasziniert davon gewesen, wie Malta über die Jahrhunderte fremde Invasoren zurückgeschlagen habe, darunter die muslimischen Osmanen. Er habe den kleinen EU-Staat von heute auch als ein Bollwerk gegen Migranten aus Nordafrika angesehen, so der Bericht.

Die Zeitung berichtete, Breivik habe der norwegischen Polizei erklärt, seine Recherchen während der einwöchigen Reise nach Malta vor seiner ihn begleitenden Mutter verborgen zu haben. Er steht derzeit wegen des Mordes an 77 Menschen in und bei Oslo im Juli vergangenen Jahres vor Gericht. Stunden vor seinen Taten hatte Breivik ein zwölf Minuten langes Video-Manifest "Tempelritter 2083" im Internet eingestellt, dessen Bilder auch an die mittelalterlichen Kreuzzüge erinnerten, bei denen Christen gegen Muslime kämpften. (APA, 30.4.2012)