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Khar - Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Kontrollposten der Polizei im Nordwesten Pakistans sind am Freitag mindestens 24 Menschen getötet worden. Unter den Toten waren Behördenangaben zufolge mindestens fünf Polizisten. Der Attentäter war demnach zwischen 14 und 16 Jahren alt.

Der Anschlag ereignete sich an einem belebten Ort in Khar, der Hauptstadt des Stammesgebiets Bajaur an der Grenze zu Afghanistan. Der jugendliche Attentäter habe sich dem Kontrollposten zu Fuß genähert und den Sprengstoff in seiner Weste gezündet, teilte ein ranghoher Beamter mit. Er sprach von 46 Verletzten.

Zu dem Attentat bekannten sich die radikalislamischen Taliban. Sie wollten nach eigenen Angaben zwei ranghohe örtliche Polizisten töten, die sich unter den Opfern befanden. Die Region Bajaur gilt als Rückzugsgebiet von Kämpfern des Terrornetzwerks Al-Kaida und der Taliban.

Behördenangaben zufolge wurden bei Razzien in der Umgebung von Khar später zwei der Komplizenschaft verdächtige Jugendliche festgenommen. Bei den 17- und 18-Jährigen seien ebenfalls mit Sprengstoff präparierte Kleidungsstücke gefunden worden.

Der Angriff war die tödlichste Attacke in Pakistan seit Mitte Februar. Damals waren bei einem Selbstmordanschlag in der Stadt Parachinar im Stammesgebiet Kurram 31 Menschen getötet und dutzende weitere verletzt worden. Auch zu diesem Angriff bekannten sich die Taliban.  (APA, 04.05.2012)