Wien - In einem europaweit schwächeren Umfeld hat auch die Wiener Börse die Sitzung am Freitag mit leichteren Notierungen beendet. Der ATX fiel bei durchschnittlichem Volumen 11,65 Punkte oder 0,56 Prozent auf 2.079,53 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 20 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.100 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -1,20 Prozent, DAX/Frankfurt -1,98 Prozent, FTSE/London -1,93 Prozent und CAC-40/Paris -1,90 Prozent.

Nach mehrheitlich höherem Verlauf tauchte der ATX infolge eines negativ aufgenommenen US-Arbeitsmarktberichtes im Späthandel in die Verlustzone ab. Die US-Regierung vermeldete für das Vormonat einen Beschäftigtenanstieg um 115.000, wohingegen Ökonomen im Schnitt mit 160.000 gerechnet hatten. Die März- und Februar-Werte wurden jedoch nach oben korrigiert.

Bereits am Vormittag gab es an vielen europäischen Aktienmärkten fallende Notierungen zu beobachten. Schwache Einkaufsmanagerdaten zum Dienstleistungssektor sowie die anstehenden Wahlen in Griechenland und Frankreich dämpften den Risikoappetit der Investoren im Frühhandel. Gestützt von den kräftigen Verlaufsgewinnen der heimischen Schwergewichte Andritz und Erste Group konnte sich der ATX bis zum späten Nachmittag aber der internationalen Negativtendenz widersetzen.

Andritz fest

Die Aktie des steirischen Anlagenbauers Andritz schloss als stärkster prime-market-Wert 3,49 Prozent fester bei 40,00 Euro, nachdem sie in Reaktion auf die Zwischenbilanzpräsentation zwischenzeitlich über fünf Prozent dazugewonnen hatte. Analysten verschiedener Häuser hoben vor allem den starken Auftragseingang im ersten Vierteljahr positiv hervor. Die Experten der Berenberg Bank stockten im Nachgang der Zahlenvorlage ihre Anlageempfehlung für das Andritz-Papier von "hold" auf "buy" auf. Das Kursziel wanderte von 41,0 auf 48,0 Euro nach oben.

Auch Century Casinos (0,87 Prozent auf 2,32 Euro) arbeiteten sich nach der Ergebnisvorlage zum Auftaktquartal in den oberen Bereich der Kursliste vor. Vor der Datenveröffentlichung hatte die Aktie noch einen Abschlag von gut acht Prozent verzeichnet.

Indes fasste die AMAG-Aktie nach der Präsentation der Erstquartalsbilanz einen Abschlag von 1,42 Prozent bei 19,07 Euro aus. Ungeachtet dessen bescheinigten die Experten der Berenberg Bank dem Unternehmen einen sehr guten Jahresstart, der die defensiven Qualitäten der AMAG in einem schwierigen Marktumfeld verdeutlicht habe.

Vienna Insurance Group (VIG) gaben ihre klaren Verlaufsgewinne bis zum Handelsende wieder ab und gingen schließlich mit einem Minus von 0,91 Prozent auf 30,42 Euro aus dem Handel. Im Anschluss an die heutige Hauptversammlung gab der Versicherer per Aussendung die Einberufung der ehemaligen Direktorin der Europäischen Zentralbank (EZB), Gertrude Tumpel-Gugerell, in den VIG-Aufsichtsrat bekannt.

Frauenthal verringerten sich zum Wochenschluss um moderate 0,19 Prozent auf 10,58 Euro. Der Zulieferkonzern hatte einen 10-Mio.-Euro-Auftrag im Automotivbereich vermeldet. Zudem bekommt die Division einen dritten Geschäftsführer.

Die zehn größten Kursgewinner

1. ECO BUSINESS-IMMOBILIEN AG +10,00 Prozent

2. ANDRITZ AG +3,49 Prozent

3. WIENER PRIVATBANK SE +2,61 Prozent

4. BRAIN FORCE HOLDING AG +2,50 Prozent

5. DO&CO RESTAURANTS&CATERING AG +2,45 Prozent

6. TEAK HOLZ INT. AG +1,87 Prozent

7. UNIQA VERSICHERUNGEN AG +1,52 Prozent

8. MIBA AG VZ KAT. B +0,95 Prozent

9. CENTURY CASINOS INC +0,87 Prozent

10. ERSTE GROUP BANK AG +0,84 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer

1. WIENERBERGER AG -5,68 Prozent

2. S&T SYSTEM INT.&TECH. DISTR.AG -4,76 Prozent

3. HTI HIGH TECH INDUSTRIES AG -3,23 Prozent

4. SCHOELLER-BLECKMANN AG -2,97 Prozent

5. AT&S AUSTRIA TECH.&SYSTEMTECH. -2,64 Prozent

6. ATRIUM EUROP.REAL EST.LTD -2,61 Prozent

7. STRABAG SE -2,41 Prozent

8. SEMPERIT AG HOLDING -2,18 Prozent

9. CA IMMOBILIEN ANLAGEN AG -1,85 Prozent

10. BENE AG -1,84 Prozent (APA, 4.5.2012)