Bild nicht mehr verfügbar.

Das ist freilich nicht der Original-Aufkleber. Zu sehen ist er im "Telegraph".

Foto: Reuters/Solic Nikola

Bild nicht mehr verfügbar.

Ein brasilianischer Händler beweist Humor in der Krise. So begegnet er einem Kursrutsch an der Börse von Sao Paulo 1997.

Foto: EPA/Hippenmeyer Marie

Harte Zeiten sehen die EU-Beamten aufkommen. Da in den letzten Tagen Autosticker in Brüssel kursieren, auf denen sie zum Erhängen per eigener Krawatte aufgefordert werden, fordern sie erhöhte Sicherheitsvorkehrungen. Die Aufkleber zeigen einen Anzugträger, der sich mit dem Kleidungsstück erhängt hat. Dazu die Aufforderung, "Eurocrate, sers-toi de ta cravate" oder "Eurokraten, verwendet eure Krawatten", wie der "Telegraph" berichtet.

Die Aufkleber wurden gezielt auf Dienstwagen der Beamten angebracht. Zudem seien die Behördenbediensteten von Protestierenden, vermutlich Anarchisten, angegriffen worden. "Es liegt nun auf der Hand, dass die nächsten Schritte körperliche Verletzungen sein werden", zitiert die britische Zeitung aus einem Brief der Gewerkschaften Union Syndicale, Federation of European Civil Servants and Renouveau & Démocratie an Ratspräsident Herman Van Rompuy.

Beamtengehälter kritisiert

Die Unions-Offiziellen prangerten in diesem Zusammenhang an, dass nationale Regierungen mit ihren Forderungen nach Gehaltsverzicht die EU-Bediensteten zum Sündenbock machen würden. Es sei daher kein Wunder, wenn populistische Gruppen das für aggressive Propaganda ausnützen würden. Zahlreiche Regierungen, beispielsweise Großbritannien, hatten kritisiert, dass im Ausland lebende Bedienstete - rund 70 Prozent des EU-Personals oder 38.000 Menschen - eine Sondervergütung von 16 Prozent auf ihr oft stattliches Gehalt bekommen.

"An den Mitarbeitern hat man sich schon immer gestoßen, aber seit die Krise die EU an die politische Frontlinie gestoßen hat, hat die Feindseligkeit einen Sprung nach vorne gemacht", resümiert ein EU-Sprecher. (sos, derStandard.at, 4.5.2012)