Seoul - Südkorea hat Nordkorea an die bald fällig werdende erste Rückzahlungsrate von Nahrungsmittelkrediten im Wert von mehreren hundert Millionen Euro erinnert. Die erste Rate von 5,83 Millionen Dollar (etwa 3,9 Millionen Euro) werde am 7. Juni fällig, teilte am Freitag ein Sprecher des Vereinigungsministeriums in Seoul mit. Eine entsprechende Mitteilung habe die staatliche Export-Import Bank an Nordkorea weitergeleitet. Es geht um Lebensmittellieferungen an Nordkorea zwischen 2000 und 2007 im Wert von 720 Millionen Dollar (etwa 484 Millionen Euro).

Südkorea hatte in sechs Teillieferungen 2,6 Millionen Tonnen Reis und Mais an das sozialistische Nachbarland geliefert, das seit Jahren mit chronischen Versorgungsproblemen zu kämpfen hat. Für die Bereitstellung der Nahrungsmittel hatten sich beide Länder auf die Vergabe von Billigkrediten an den Norden geeinigt. Daneben erhielt Nordkorea den Angaben zufolge Hilfe mit künstlichen Düngemitteln im Wert von fast 800 Milliarden Won (etwa 538,5 Millionen Euro), die Südkorea frei zur Verfügung gestellt hatte.

Abgekühlte Beziehungen

Nach dem Amtsantritt des südkoreanischen Präsidenten Lee Myung-bak 2008 hatten sich die Beziehungen deutlich abgekühlt. Lee hatte die Fortsetzung der unter der Vorgängerregierung großzügig vergebenen Hilfen an den Norden an Fortschritte beim Abbau des umstrittenen nordkoreanischen Atomprogramms geknüpft.

Zuletzt hatte Nordkorea im April mit einem umstrittenen Raketenstart international für Aufregung gesorgt. Während Nordkorea von einem Satellitenstart sprach, sahen die USA und Südkorea darin den verdeckten Test einer Interkontinentalrakete, die einen Atomsprengkopf tragen könnte. Die Rakete war allerdings kurz nach dem Start in der Luft explodiert. (APA, 4.5.2012)