Stockholm/Helsinki - Bei der 76. Eishockey-Weltmeisterschaft in Finnland und Schweden hat der zweite Tag die ersten sportlichen Highlights gebracht. Gastgeber Schweden bestärkte die Hoffnung der Fans in Stockholm auf den neunten WM-Titel mit einem souveränen 4:1 im Topspiel am Abend gegen Tschechien. Nach dem 3:1 am Abend zuvor gegen Norwegen führt Schweden mit sechs Punkten aus zwei Spielen die Tabelle der Gruppe B an.
Auch die russischen Superstars um NHL-Topscorer Jewgeni Malkin präsentierten sich zuvor beim 5:2 gegen Lettland in ihrem ersten Spiel stark. Malkin brillierte mit zwei Toren. "Er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns, der heute sehr wichtige Tore geschossen hat", lobte "Sbornaja"-Coach Zinetula Biljaletdinow seinen Superstar von den Pittsburgh Penguins.
Weniger sportlich hochklassig, dafür dramatisch war der Sieg der USA gegen Kanada. In Helsinki rangen die US-Boys die kanadischen Supertalente um Torjäger John Tavares mit 5:4 nach Verlängerung nieder. Als der 21 Jahre alte Tavares von den New York Islanders auf der Strafbank saß, erzielte US-Kapitän Jack Johnson in der 62. Minute den Siegtreffer.
Zuvor hatte die Schweiz Aufsteiger Kasachstan standesgemäß mit 5:1 besiegt. Tabellenführer der Gruppe A nach dem zweiten Tag bei der WM sind die USA mit fünf Punkten. Alle anderen Teams bis auf Kanada haben allerdings erst ein Spiel absolviert.
Verkalkuliert
Bereits am zweiten WM-Tag hat das Organisations-Komitee die Ticketpreise für die Spiele des schwedischen Teams gesenkt. "Wir haben uns verkalkuliert. Wir haben realisiert, dass wir eine falsche Preisstrategie hatten. Ich hoffe, dass es uns nun gelingt, mehr Fans in die Arena zu locken", räumte der schwedische OK-Chef Christer Englund am Samstag in Stockholm ein. "Die Fans und auch die Spieler haben sich beschwert über die Stimmung. Und wir wollen natürlich auch volle Ränge haben", sagte Englund. Am Freitagabend waren zum ersten schwedischen Spiel gegen Norwegen (3:1) offiziell nur 7.770 Zuschauer in den 13.850 Menschen fassenden Stockholmer Globen gekommen.
Als Konsequenz daraus wurde eine Kartenkategorie von rund 145 Euro gleich um rund 100 Euro reduziert. "In dieser Kategorie haben wir bisher gar keine Karten verkauft", erklärte Englund. Bisher sei auch lediglich das schwedische Spiel gegen Russland am 11. Mai ausverkauft. Die Preisreduktion gelte nur für die schwedischen Spiele. "Bei den übrigen Spielen kostet die günstigste Karte zwölf Euro und die teuerste 40 Euro", berichtete Englund. Zum ersten Spiel in Stockholm am Freitagmittag zwischen Deutschland und Italien (3:0) waren dennoch nur 1.033 Zuschauer gekommen.(APA/Si/red, 05.05.2012)