Die Geschichte von Farida und Youssef ist beispielhaft für viele andere Flüchtlingsdramen existentieller Art.

Foto: Borders

Die politischen Grenzen zu passieren war nur der Anfang für das junge Paar Farida und Youssef. Nachdem sie vor den Unruhen im eigenen Land geflohen waren, scheint der Aufbau einer neuen Existenz in der europäischen Metropole, in der sie gelandet waren, durchaus greifbar und realistisch.

Doch schnell werden Farida und Youssef eines besseren belehrt. Ohne Wohnung findet man keinen Job, ohne Job keine Wohnung, und nach einem Überfall, bei dem ihnen ihr ganzes Erspartes gestohlen wurde, werden ihre leeren Mägen und die bitterkalten Nächte auf der Straße immer unerträglicher.

Misstrauen, Ablehnung, Rassismus - es sind andere Grenzen als die politischen, die es für das Flüchtlings-Paar immer unmöglicher machen, in der neuen Stadt Anschluss zu finden.

In seinem dritten Kurzfilm experimentiert Yilmaz Vurucu mit einer besonderen Erzähltechnik: Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der Hauptcharaktere erzählt und erhält dadurch eine intensive Nähe zu den Protagonisten.

Obwohl "Borders" in Wien gedreht wurde, könnte sich diese Geschichte in jedem kulturellen Kontext, in jeder anderen Stadt, in jedem anderen Land zutragen. Das Erlebnis von Farida und Youssef ist beispielhaft für Millionen Flüchtlingdramen existentieller Art, die sich täglich weltweit abspielen - egal, woher die Menschen kommen und in welches Land sie gehen, um ein besseres Leben zu finden.