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Das bis heute vollständigste Skelett eines Apatosaurus (früher Brontosaurus) wurde 2005 in Dana Quarry im US-Bundesstaat  Wyoming freigelegt. Gemeinsam mit anderen Sauropden soll der pflanzenfressende Riese vor 150 Millionen Jahren mit seinem gewaltigen Methanausstoß zur Klimaerwärmung beigetragen haben

Foto: REUTERS/Tomas Bravo

Washington/Wien - Dass Rinder und andere Wiederkäuer mit ihrem Methanausstoß zur heutigen Klimaerwärmung beitragen, ist unter Klimaforschern eine unumstrittenen Tatsache. Wenn dem heute so ist, warum sollte es nicht auch zu früheren Zeiten ähnlich gewesen sein?

Dieser Frage gingen Forscher um David Wilkinson von der John Moores University in Liverpool nach - und konzentrierten sich dabei vor allem auf die große Zeit der Sauropoden vor rund 150 Millionen Jahren. Diese Vertreter der pflanzenfressenden Dinosaurier hatten einen mächtigen Rumpf sowie lange Hälse und einen langen Schwanz und waren die massereichsten Landwirbeltiere des Planeten.

Die Forscher gehen in ihren Berechnungen im Fachblatt "Current Biology" davon aus, dass ein durchschnittlicher Artvertreter rund 20 Tonnen wog und dass durchschnittlich etwa zehn Tiere pro Quadratkilometer gelebt haben könnten. Jedes Tier habe pro Tag etwa 1,9 Kilogramm Methan produziert, alle zehn Tiere zusammen rund 6,9 Tonnen pro Jahr.

20 Millionen Tonnen Methan pro Jahr

Hochgerechnet ergebe dies eine globale Methan-Produktion durch die Sauropoden von 520 Millionen Tonnen im Jahr. Das entspreche in etwa der heutigen globalen Methan-Freisetzung aus natürlichen Quellen und durch die Aktivitäten des Menschen wie der Erdöl- und Erdgasgewinnung.

Alle heute auf der Erde lebenden Wiederkäuer produzierten heute hingegen etwa 50 bis 100 Millionen Tonnen Methan im Jahr. Die Forscher gehen in ihrer "realistischen Schätzung" davon aus, dass die Sauropoden erheblich dazu beigetragen haben, das feuchte und warme Klima ihrer Zeit zu erhalten. (tasch, APA, DER STANDARD, 8.5.2012)