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Breitenecker über das Quotenziel von Sixx: "Mittelfristig wollen wir größter der neuen Spartensender werden - also vor ATV 2, ORF Sport Plus, ORF III, Tele 5 Austria, Nitro vielleicht sogar Servus TV."

Foto: APA/Hochmuth

STANDARD: Sie haben Austria 9 gekauft und machen daraus Anfang Juli eine Österreich-Version des deutschen Konzernfrauensenders Sixx. Branchenkenner schätzen den Preis von Austria 9 auf 800.000 bis 1,5 Millionen Euro plus Altschulden. Wieviel war es wirklich?

Breitenecker: Wir investieren in den vergangenen Jahren stark in den Standort Österreich, aktuell den Umzug nach St. Marx, HD-Kanäle als erster Privater in Österreich und österreichische Produktionen, bis hin zum ersten Kinofilm Body Complete. Wir investieren hohe zweistellige Millionenbeträge in diesen Markt. Darunter war der Kauf von Austria 9 nicht die größte Investition.

STANDARD: Vom Programm Austria 9 bleibt wohl wenig übrig?

Breitenecker: Wir führen Gespräche mit den vielen Kooperationspartnern von Austria 9, aber das neue Programm ist Sixx Austria. Von Austria 9 übernehmen wir analoge Kabelplätzen, in Wien die Grundversorgung in Kabelhaushalten auch ohne UPC-Abo sowie schon eingespeicherten Satellitenplätze. Das heißt, man findet das Programm ohne Sendersuchlauf. Den macht nur noch eine Minderheit - das ist sonst eine tödliche Hürde für neue Sender.

STANDARD: Wird für Sixx Austria eigenes Programm produziert?

Breitenecker: Eigens für Sixx Austria mittelfristig, vielleicht 2013. Puls 4 ist Lieferant österreichischer Programminhalte. Von Beginn wird "Koch mit Oliver" bei Sixx Austria zu sehen sein und Wiederholungen bisheriger Staffeln von "Austria's Next Topmodel".

STANDARD: Ihr Quotenziel für Sixx?

Breitenecker: Mittelfristig wollen wir größter der neuen Spartensender werden - also vor ATV 2, ORF Sport Plus, ORF III, Tele 5 Austria, Nitro vielleicht sogar Servus TV. Alle Sender mit unter ein Prozent Marktanteil sind für Werbekunden nicht relevant genug. Also wollen wir 2013/14 bei über ein Prozent liegen.

STANDARD: "The Voice", bei Sat.1 sehr erfolgreich, überlassen Sie in Österreich kampflos dem ORF? 

Breitenecker: Wenn der ORF die Östereichversion von "The Voice" wirklich machen will, dann überlassen wir ihm das gern. Das ist für uns eine Schuhnummer zu groß. Wobei wir uns immer wieder große Schuhe angezogen haben.

STANDARD: Wie wäre es mit der österreichischen Bundesliga?

Breitenecker: Kein Kommentar. Aber wir setzen voll auf die Champions League.

STANDARD: ORF-Direktorin Kathrin Zechner arbeitet an neuen TV-Formaten. Fürchten Sie sich schon?

Breitenecker:  Ja (lacht). Leider ist Frau Zechner sehr gut. Die Konkurrenz wird nicht leichter, wenn man ein Gegenüber hat, das sich auskennt und weiter auf 600 Millionen staatliche Beihilfen zurückgreifen kann. (Harald Fidler, derStandard.at, 7.5.2012)