Damaskus/Istanbul - Die syrische Regierung hat ihre Unterstützung für die UNO-Beobachtermission im Land bekräftigt. "Wir werden fortfahren, die Arbeit der UNO-Beobachter zu erleichtern", zitierte die amtliche Nachrichtenagentur SANA Außenminister Walid al-Muallem bei einem Treffen mit dem Chef der Beobachtermission, Robert Mood, am Montag. Bedingung dafür sei jedoch, dass sich die Beobachter weiterhin "unparteilich und professionell" verhielten. Der norwegische General Mood lobte laut SANA die Kooperationsbereitschaft Syriens. Die Zahl der UNO-Beobachter zur Überwachung der brüchigen Waffenruhe soll von derzeit rund 50 auf über 300 erhöht werden.

Überschattet von anhaltender Gewalt fand am Montag die Parlamentswahl statt. Nach Angaben von syrischen Menschenrechtsaktivisten töteten Regierungstruppen und Heckengeschützen am Wahltag landesweit 23 Menschen. Gegner von Präsident Bashar al-Assad, die den Urnengang boykottierten, nannten die Abstimmung "absurd". In einigen Gebieten in Daraa, in einigen Stadtteilen von Damaskus und in kurdischen Siedlungsgebieten folgten Angehörige der Protestbewegung einem Aufruf zu einem Generalstreik. Insgesamt war der Andrang vor den meisten Wahllokalen nach Angaben von Beobachtern eher gering. Dagegen stellte das Innenministerium eine "beachtliche Wahlbeteiligung" fest. Das Informationsministerium sprach von einem "außergewöhnlichen Tag". In einigen Städten und Dörfern demonstrierten Oppositionelle gegen die Wahl. Die Wahllokale sollten bis 22.00 Uhr Ortszeit (21.00 MESZ) geöffnet bleiben. Um die 250 Abgeordnetenmandate bewerben sich nach offiziellen Angaben 7195 Kandidaten. Das Wahlergebnis wird frühestens am Dienstagabend erwartet.(APA, 7.5.2012)