Die Deutsche Bundesliga wird in der anlaufenden Saison voraussichtlich in die ARD-Sportschau zurückkehren. Wie die Financial Times Deutschland (FTD) berichtet, rechnet ARD-Vorsitzender Jobst Plog "noch in dieser Woche" mit einem Vertragsabschluss mit dem Schweizer Sportrechtehändler Infront. Dieser habe der ARD ein "deutlich verbessertes Angebot unterbreitet". ProSiebenSat.1 hatte in der abgelaufenen Saison 80 Mio. Euro für die Free-TV-Rechte bezahlt. Da die Bundesliga ein Verslustgeschäft für den Sender war, will er nun nicht mehr so viel bezahlen. Der Zuschlag für die ARD ist daher auch mangels anderer Interessenten zu erwarten.

Diskussion über Wettbewerbsverzerrung

Plog betonte, dass der Bundesliga-Deal mit Sicherheit nicht durch eine Art "Fußballsteuer" oder andere Sonderabgaben finanziert werde. Deutsche Privatsender hatten zuletzt eine Wettbewerbsverzerrung darin gesehen, wenn ein öffentlich-rechtlicher Sender TV-Sportrechte zu einem Preis einkaufe, den Private nicht zahlen können (etat.at berichtete). Plog sieht nur zwei Finanzierungsmöglichkeiten: zusätzliche Einnahmen durch Werbung und Sponsoren oder den Verkauf anderer Fußballrechte. Hier kommen vor allem die Uefa-Cup-Spiele, der DFB-Pokal sowie die Qualifikationsspiele der Champions League in Frage. Auf keinen Fall will sich die ARD von den Länderspielen trennen.

Die ARD kauft laut FTD nur die Rechte für die Samstagsspiele, die in einer verlängerten Sportschau am Samstagabend gezeigt werden. Mehrere Werbeblöcke sollen das Geld für den Millionendeal einspielen. An den Sonntagsspielen sind ZDF und DSF interessiert. Sat.1 hat in der vergangenen Woche die Champions League eingekauft. (pte)