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Ali Salehi: "Der Iran empfindet die Entwicklung und die Verwendung von Atomwaffen als unmenschlich, umoralisch, illegal."

Foto: REUTERS/Herwig Prammer
Wien - Der iranische Delegationsleiter bei der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO), Ali Salehi, ist zuversichtlich, dass die Debatte um das Atomprogramm des Iran im Gouverneursrat der Organisation zu einem positiven Ergebnis führen wird. "Wir werden eine Lösung finden", sagte Salehi am Mittwoch nach seiner Rede im Rat vor Journalisten in Wien.

"Unmenschlich, umoralisch, illegal"

Der Iran habe seine aus dem Atomsperrvertrag entstehenden Pflichten erfüllt, hatte Salehi laut Redetext vor dem 35-köpfigen Gouverneursgremium betont. "Der Iran empfindet die Entwicklung und die Verwendung von Atomwaffen als unmenschlich, umoralisch, illegal. Sie haben keinen Platz in seiner Verteidigungsdoktrin." Teheran trete für die volle Implementierung des Atomsperrvertrages ein.

0.13 Kilogramm Uran unter Kontrolle der Behörde

Im Mittelpunkt des unveröffentlichten IAEO-Berichts zum Atomprogramm des Iran stehe bloß eine Menge von 0.13 Kilogramm Uran, heißt es weiter im Redetext. Diese Menge liege unter dem, was von der IAEO normalerweise inspiziert werde. Dennoch sei dieses Material nun unter Kontrolle der Behörde. Der Iran spreche sich "positiv" zum Zusatzprotokoll aus, betonte Salehi.

Salehi: Fehler korrigieren und nicht in internationale Probleme mit weit reichenden Auswirkungen verwandeln

"Der 'Safeguard Implementation Report' 2002 zeigt deutlich, dass kein Staat behaupten kann, einwandfrei zu sein", so der iranische Delegationsleiter. Es sei allerdings wesentlich, dass die betroffenen Mitgliedstaaten bereit sind, ihre eventuellen Fehler zu korrigieren. "Wenn es unser allgemeines Ziel ist, Probleme zu lösen und sie nicht in internationale Probleme mit weit reichenden Auswirkungen zu verwandeln, dann sollten wir all unsere Kraft vereinen, um die Praxis, mit zweierlei Maß zu messen, zu verhindern - eine Praxis, die normalerweise politischer Motivation entspringt".

Salehi bedankte sich bei den Staaten der Blockfreien-Bewegung für ihre Solidarität mit dem Iran in der Frage des Atomprogramms. "Die Bewegung heißt die Entscheidung des Iran, freiwillig Inspektionen der IAEO noch vor der offiziellen Zusage zu den Zusatzprotokollen zuzulassen, willkommen", heißt es im Redetext der Bewegung, die bei der IAEO durch Malaysia vertreten wird. (APA)