Wien - Die skandinavische Swedbank, beim Börsegang der Erste Bank vor fünf Jahren als "strategischer" Investor bei der Wiener Großbank eingestiegen, hat sich Mitte der Woche aus dieser Beteiligung in Österreich zurückgezogen. Ihre 2,3 Millionen Erste-Aktien sind am Mittwoch im Markt platziert worden. Die Aktien waren in weniger als einer halben Stunde überzeichnet. Die von der Swedbank mit der Platzierung (Block Trade) beauftragte Deutsche Bank sprach am Freitag von der "größten derartigen Privatplatzierung in einer österreichischen börsenotierten Gesellschaft."

Überrascht hat auch das Tempo, in dem dieser Verkauf über die Bühne ging.

Die Deutsche Bank bestätigte heute den rekordverdächtigen Ablauf des Aktienverkaufs: Bei der Privatplatzierung, bei der dem Verkäufer ein Mindestverkaufspreis garantiert worden sei, wurden insgesamt 2,318.330 Aktien der Swedbank an der Erste Bank institutionellen Investoren in einem Preisband von 73 bis 75 Euro angeboten. Und zwar in einem "accelerated book-building"-Verfahren. Die Platzierung war nach Angaben der Deutschen Bank "vielfach überzeichnet."

25 Minuten

Schon 25 Minuten nach dem Start der Transaktion habe die Nachfrage das Volumen der angebotenen Aktien überstiegen. Wegen dieser starken Nachfrage wurde der Preis auf 74,5 Euro festgelegt.

Mit dem Verkauf ihrer 2,318 Millionen Erste-Aktien hat die Swedbank - das fünftgrößte nordische Kreditinstitut - damit wie berichtet einen Verkaufserlös von insgesamt 172,7 Mio. Euro lukriert.

"Die Geschwindigkeit dieser großen Transaktion" in Verbindung mit einem führenden Marktanteil bei institutionellen Kunden im Handel mit österreichischen Aktien unterstreiche die Platzierungskraft der Deutsche Bank, hieß es am Freitag in einer Mitteilung des deutschen Instituts. Diese "wichtige Privatplatzierung" zeigt für Josef Ritter, Managing Director der Deutsche Bank Equity Capital Markets, das "große Investoren-Interesse an der Erste Bank mit ihrer starken Positionierung in Osteuropa."

Die Swedbank war im Herbst 1997 als einer von mehreren internationalen strategischen Aktionären bei der Erste Bank eingestiegen. Nach der letzten Erste-Kapitalerhöhung war ihr Anteil von zuvor 4 Prozent im Juli 2002 auf damals 3,4 Prozent zurück gefallen, weil das nordische Institut bei der größten Kapitalaufstockung in der Geschichte der Wiener Börse nicht mitgezogen hatte.(APA)