Wien - Die Republik Österreich konnte bei der heutigen Auktion von Bundesanleihen erneut von günstigen Rekordzinsen profitieren. Bei der Aufstockung einer fünfjährigen Emission um 600 Mio. Euro wurde eine durchschnittliche Rendite von 1,408 Prozent erzielt, bei der Aufstockung einer zehnjährigen Anleihe um 500 Mio. Euro lag die Durchschnittsrendite bei 2,634 Prozent. "Beide Zinssätze sind Alltime-Lows", so Martha Oberndorfer, Geschäftsführerin der Bundesfinanzagentur ÖBFA. In Summe wurden 1,1 Mrd. Euro auktioniert, weitere 110 Mio. Euro kamen wie üblich in die eigenen Bücher.

Für den Staat werden die Zinsbelastungen im ersten Halbjahr geringer ausfallen als geplant, so Oberndorfer. Für eine genauere Gesamtjahresprognose sei es aber jetzt noch zu früh. Bisher seien aber bereits 50 Prozent des geplanten Anleihevolumens realisiert worden.

Bei der zehnjährigen Emission mit Laufzeit bis 2022 lag die erzielte Rendite um 27 Basispunkte unter dem Wert im Vormonat, bei der Laufzeit 2017 lag die Rendite um fast 43 Basispunkte tiefer.

Die Spreadabstände zu den deutschen Benchmark-Emissionen lagen im zehnjährigen Bereich bei 101 Basispunkten, bei der Fünfjährigen bei 86 Basispunkte. Österreich werde als einer der Namen mit bester Qualität wahrgenommen, das sei gerade in dem vorherrschenden Umfeld sehr wertvoll. "Die Rekordwerte unterstreichen das gute Standing Österreichs am Markt", so Oberndorfer. Am Sekundärmarkt sind heute die Zinsen für zehnjährige österreichische Bundesanleihen kurzfristig sogar unter 1,54 Prozent gefallen.

Die längere Laufzeit war dreifach, die kürzere 2,3-fach überzeichnet.

Inländische Banken kamen diesmal überhaupt nicht zum Zug. Beide Aufstockungen gingen zu 100 Prozent an ausländische Banken. Das sei sehr selten, so Oberndorfer. Ausschlaggebend für die Zuteilung sei alleine die Höhe der Gebote. Die inländischen Banken sei rausgefallen, weil ihre Preise nicht "kompetitiv" gewesen seien. "Der Emittent steuert das nicht", betonte Oberndorfer. (APA, 18.5.2012)