Bild nicht mehr verfügbar.

Teile geschlachteter Schweine vor Moscheen abzulegen, ist eine verbreitete Taktik unter radikalen Islamgegnern (im Bild ein versiegelter Schweinekopf in Malaysia). Ähnliche Vorfälle gab es in den vergangenen Jahren neben der Schweiz und der Tschechischen Republik auch in Vorarlberg.

Foto: REUTERS/Bazuki Muhammad

Graz - Unbekannte haben in der Nacht zum Dienstag auf dem Baugelände für ein Islamisches Kulturzentrum mit Moschee in Graz mehrere Schweinekopfhälften deponiert und ein Zelt, das für die Grundsteinlegungsfeier am kommenden Samstag aufgestellt ist, mit Blut bespritzt. Wie die Sicherheitsdirektion mitteilte, werde gegen den oder die Täter wegen Herabwürdigung religiöser Lehren ermittelt.

Der Vorfall hängt mit der Grundsteinlegung für den Neubau der bosnisch-muslimischen Gemeinde in der Laubgasse zusammen - obwohl bei der Einladung zu der Feierlichkeit nie von "Moschee" die Rede ist und auch die Gestaltung in Abstimmung mit der Stadt und in "zurückhaltender Architektursprache" mit stilisiertem Minarett erfolgte. Wie ein Sprecher des "Islamischen Kulturzentrums" sagte, wolle man die Angelegenheit nicht hochspielen: "Offenbar ein grober Lausbubenstreich oder eine dumme Aktion von Betrunkenen. Wir wollten das nicht öffentlich machen".

Bei dem Projekt in der Grazer Laubgasse handelt es sich um die Verbindung von Moschee und Mehrzweckhalle, wie es bei der Präsentation im Herbst 2011 hieß. Die Kosten von acht Millionen Euro trägt die in Graz 18.000 Mitglieder zählende Glaubensgemeinschaft bzw. der Verein "Islamisches Kulturzentrum". Die Grundsteinlegung ist nur symbolisch, Baubeginn ist erst im Frühjahr 2013. (APA, 8.5.2012)