Wien - Der Wiener Kulturausschuss genehmigte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SP) am Dienstagnachmittag 700.000 Euro im laufenden Jahr für eine "Kommunikationsoffensive": Laut Antrag sollen das Kulturangebot sowie die Förderleistungen "transparenter gemacht" und über Medien der Stadt Wien sowie "über Kooperationen mit Medien und Anzeigen transportiert werden".

Insbesondere kleine und niederschwellige Angebote seien dem Kulturamt wichtig, etwa die Bezirksmuseen, die Programmkinos, die Off-Theater, Kunst im öffentlichen Raum oder auch interkulturelle Projekte, erklärt Renate Rapf, die Sprecherin Mailath-Pokornys. Das Geld für die Kommunikationsoffensive werde dem Kulturressort vom Presse- und Informationsdienst (PID) zur Verfügung gestellt. Rapf spricht daher von " zusätzlichem Geld": Die Offensive "belastet nicht das Kulturbudget und betrifft keine Subventionen für die Kulturschaffenden bzw. Kulturinstitutionen".

VP-Kultursprecherin Isabella Leeb hingegen meint, dass das Geld sehr wohl aus dem Kulturbudget stamme: Die Bedeckung wird laut Antrag im Rahmen der Haushaltsstelle "sonstige kulturelle Maßnahmen" vorgenommen.

Die Zeitung Die Presse hatte vor wenigen Tagen die Wiener Ausgaben für Inserate zu recherchieren versucht - relativ ergebnislos. Das Kulturamt gab, wie in der Samstagsausgabe zu lesen war, lediglich bekannt, "dass die Geschäftsgruppe Kultur 2011 kein eigenes Inseratenbudget hatte". (trenk, DER STANDARD, 9.5.2012)