Bild nicht mehr verfügbar.

Ende einer Ära: Senator Richard Lugar. 

Foto: REUTERS/Nicholas Roberts

Washington - 35 Jahre lang hat Richard Lugar den Bundesstaat Indiana im US-Senat vertreten. Dabei machte er sich einen Namen als gewichtige außenpolitische Stimme und galt als einer, der imstande war, auch noch bei scheinbar unüberbrückbaren Differenzen Kompromisse zu finden. Am Dienstag verlor der 80-Jährige bei den Vorwahlen der Republikaner gegen einen Kandidaten der Tea-Party-Bewegung und darf nun nicht mehr für seine Partei für den Senat kandidieren.

Lugar ist das erste Schwergewicht, das heuer bei Vorwahlen aus dem Amt gedrängt wird. Die Tea Party gibt damit erneut ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Deren Vertreter Richard Mourdock hängte Lugar um 20 Punkte ab.

"Lugars Niederlage ist ein Weckruf der Tea Party für das republikanische Establishment", sagte Ford O'Connell, ein republikanischer Geldgeber, der Mourdock unterstützte. Die Stimmung in der GOP, erklären Analysten, drehe sich immer mehr in Richtung Konservative. Auch Präsidentschaftskandidat Mitt Romney müsse dem Rechnung tragen.

Die Demokraten dagegen sehen nun eine echte Chance, den Sitz zu gewinnen. Gegen Lugar sei das aussichtslos gewesen. (DER STANDARD, 10.5.2012)