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Die heimische Entwickelung unterscheidet sich vom Durchschnitt des Euro-Raumes.

Foto: APA/Martin Schutt

Wien - Die Wirtschaftsentwicklung im Euro-Raum ist nach wie vor von der Schuldenkrise geprägt, in Österreich sind laut Wifo die Konjunkturaussichten unabhängig davon weiterhin stabil. Die Erholung der Weltwirtschaft halte an, vor allem in den Schwellenländern Asiens und Lateinamerikas sowie in den USA expandierte im Frühjahr die Wertschöpfung, so das Wifo. Der weltweite Konjunkturaufschwung sei jedoch fragil, Risiken werden vor allem in einem möglichen Ölpreisanstieg sowie der anhaltenden Schuldenkrise gesehen.

Die österreichischen Wirtschaftsentwicklung unterscheide sich vom Durchschnitt des Euro-Raumes. So hätten sich sich vor allem in den letzten drei Monaten die Finanzmarktrisiken verringert. Die Zinsen für österreichische Staatsanleihen am Sekundärmarkt seien gesunken. Zurückgegangen seien auch die Zinsen für Neukredite für Unternehmen. Zudem sei der Konjunkturausblick günstiger.

In der Sachgütererzeugung sei im aktuellen Wifo-Konjunkturtest zwar der Indikator der aktuellen Lagebeurteilung nur leicht gestiegen, aber weiter im positiven Bereich. Auch die Erwartungen zu Produktionstätigkeit und Verkaufpreisen seien zwar zurückgegangen, aber positiv. In der Bauwirtschaft hätten erstmals seit fast vier Jahren mehr Unternehmen eine gute als eine schlechte Geschäftslage gemeldet.

Verhaltene Aussichten

Die Inflation habe sich im März Vormonat leicht abgeschwächt und mit 2,4 Prozent die niedrigste Rate sei Jänner 2011 erreicht. Die Arbeitslosenquote nach österreichischer Definition sei im April saisonbereinigt nahezu unverändert bei 7,0 Prozent gelegen.

Die zentralen Risiken für die internationale Konjunktur stammen für das Wifo zum einen aus geopolitischen Spannungen, die eine neue Erdölpreishausse auslösen könnten, sowie aus der anhaltenden Staatsschuldenkrise, die vor allem in der Eurozone die realwirtschaftliche Erholung schwäche. Die Versorgung der Banken mit Liquidität durch die EZB reiche nicht aus, um die Krisenländer auch nur für ein halbes Jahr zu stabilisieren.

Gedämpft werde zudem der Ausblick in mehreren Ländern an der EU-Peripherie durch einen hohen Bestand an Problemkrediten in Verbindung mit steigender Arbeitslosigkeit. Darüber hinaus trage auch die strikte Konsolidierungspolitik im Euro-Raum wesentlich zu den verhaltenen Konjunkturaussichten bei, so das Wifo.

Ifo-Index steigt

Auch die Konjunktur in der Euro-Zone hat sich nach einer Umfrage des ifo-Instituts im zweiten Quartal erneut verbessert. Der entsprechende Index, der auf der Befragung von 279 Experten basiert, stieg deutlich auf 100,3 Punkte, wie die Münchner Wirtschaftsforscher am Donnerstag mitteilten. Damit legte das Barometer zum zweiten Mal in Folge zu, im Schlussquartal 2011 lag der Wert noch bei 84,8 Punkten. Allerdings ist der langfristige Durchschnitt von 109 Zählern immer noch nicht erreicht, was auf eine weiter angespannte Situation hindeutet. (APA, 10.5.2012)