Wien - Die börsenotierte voestalpine macht sich beim Gaseinkauf selbstständig. Der Stahlkonzern wird künftig Gas für alle Betriebe und Tochtergesellschaften zentral einkaufen und verteilen. Dazu sei eine sogenannte "Gasbilanzgruppe" gegründet worden - die erste eines Gasverbrauchers in Österreich, teilte das Unternehmen am Donnerstag in einer Aussendung mit. Bisher seien nur Gashändler so organisiert.

Die Gruppe verbraucht im Jahr rund sechs Terawattstunden (sechs Millionen Megawattstunden) an Gas, bei Preisen von 25 bis 27 Euro pro Megawattstunde. In ganz Österreich werden jährlich rund 100 TWh verbraucht. Es sei nur die Belieferung eigener Betriebe oder enger Partner geplant, "wir steigen nicht in den Gashandel ein", auch wenn formal damit der Händlerstatus laut Gaswirtschaftsgesetz verbunden ist.

Die neue Selbstständigkeit werde nur Einsparungen "hinter dem Komma", beziehungsweise bei kleinen Standorten "maximal drei bis vier Prozent" bringen, so ein Sprecher zur APA. Viel wichtiger sei die Flexibilität, die man dadurch gewinne. Künftig könne man die Preise selber täglich beobachten und den Einkauf daran ausrichten. Man habe nun "Zugang zu großen Erdgasmengen innerhalb weniger Stunden". (APA, 10.6.2012)