Wolfurt - Ein Vorarlberger Dorf bringt ein generationenübergreifendes Großprojekt auf die Bühne: die Gemeinde Buch schafft es, knapp ein Drittel ihrer 550 Einwohner in ein selbstgeschriebenes Musical einzubinden - vom Musikverein, über den Schülerchor bis hin zur Fasnachtszunft. Marie im Buchenwald erzählt die Geschichte eines außergewöhnlichen Mädchens, auf Basis einer wahren Biografie.
Hinter der Idee steckt die Kulturinitiative "CoolTour! Buch". Projektleiter Christian Tomasini: "Jeder macht im Prinzip das, was er im Dorfleben auch macht. Der Theaterverein stellt die Schauspieler, die Chöre stellen die Sänger, der Musikverein dient als Orchester, die Garde tanzt gemeinsam mit Kindergarten und Volksschule."
Dabei wurde das Musical Marie im Buchenwald nicht nur selbst geschrieben, sondern auch die Musik dazu wurde von Stefan Meusburger gemeinsam mit Thomas Ludescher selbst komponiert. Für die Inszenierung hat man sich mit Regisseurin Dagmar Ullmann-Bautz und Andreas Neusser (Ko-Regie) professionelle Hilfe geholt.
Marie im Buchenwald hat etwas Märchenhaftes und behandelt gleichzeitig ein aktuelles Thema. Das Drehbuch von Marc Gustav Eberle handelt von einem zwölfjährigen Mädchen aus armen Verhältnissen, welches Anfang des 20. Jahrhunderts in Buch lebte. Ihr wurde nachgesagt, dass sie mondsüchtig sei und eine außergewöhnliche Verbundenheit zur Natur habe, weshalb sie im Dorf ausgegrenzt wurde.
Die Uraufführung von Marie im Buchenwald findet am Freitag, dem 11. Mai, im Wolfurter Cubus und nicht etwa in der Gemeinde Buch statt. Das hat den einfachen Grund, dass der dortige Saal viel zu klein ist, so die Regisseurin: "Der Saal in Buch ist insgesamt so groß wie die Bühne, die wir brauchen." (Raffaela Rudigier, DER STANDARD, 11.5.2012)