Bregenz - Ein selbstständiger 57-jähriger Vorarlberger Finanzberater soll seit dem Jahr 2000 rund 30 seiner Kunden um zwei bis 2,5 Millionen Euro betrogen haben. Der für den Finanzdienstleister AWD tätige Mann habe die ihm zur Last gelegte Veruntreuung bereits gestanden, bestätigte das Vorarlberger Landeskriminalamt einen entsprechenden Bericht von ORF Radio Vorarlberg. Der 57-Jährige sitzt in Untersuchungshaft.

Kein Geld, wo es sein sollte

Laut Landeskriminalamt ist der 57-Jährige der einzige Beschuldigte in der Causa. Seine Machenschaften flogen Anfang des Monats auf, als ein Kunde des Mannes sein Depot von einer Bank in der Steiermark zu seiner Hausbank in Vorarlberg holen wollte. Nachdem das steirische Geldinstitut meldete, dass kein Geld da sei, wandte sich der Kunde an den AWD-Hauptsitz. Von dort wurde der Finanzberater zu einer Stellungnahme aufgefordert. Daraufhin gab der 57-Jährige die Veruntreuung per Mail zu und legte die Unterlagen offen.

AWD-Pressesprecher Hansjörg Nagelschmidt erklärte gegenüber der wirtschaftspresseagentur.com, dass man die Kunden des mutmaßlichen Betrügers einen Tag nach dem Geständnis des Mannes per Schreiben und telefonischer Kontaktaufnahme über den Sachverhalt informiert habe. Mögliche Geschädigte könnten mit einer vom AWD beauftragten Vorarlberger Rechtsanwaltskanzlei in Kontakt treten. Wer für den Schaden der Anleger aufkomme, könne man pauschal nicht beantworten. Man müsse jeden Fall einzeln betrachten, so Nagelschmidt. (APA, 10.5.2012)