Das Pflanzengift entfaltet seine schädliche Wirkung schon bei minimaler Konzentration - es drohen Defekte an Geschlechtsorganen
Redaktion
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New York - Missbildungen bei Fröschen wie Mehrfach-Hoden
und -Eierstöcke lassen sich nach Ansicht von US-Forschern auf
Pestizide mit der Substanz Atrazin zurückführen. Atrazin ist in
Deutschland verboten, wird aber nach Ermittlungen des
Naturschutzbundes NABU von Landwirten häufig noch über das Internet
bezogen und vor allem im Mais-Anbau eingesetzt. In den USA gehören
Pflanzenschutzmittel mit Atrazin wegen ihres günstigen Preises zu den
am meisten verkauften Produkten dieser Art.
Defekte an Geschlechtsorganen
Forscher der amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA kamen jetzt zu
dem Schluss, dass Atrazin Defekte an den Geschlechtsorganen von
Fröschen verursacht, wie die "New York Times" am Donnerstag
berichtete. Das hätten sechs Studien an drei Froscharten belegt. So
veröffentlichte der Forscher Tyrone B. Hayes von der Universität von
Kalifornien im vergangenen Jahr zwei Untersuchungen in den
"Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften und im britischen
Fachjournal "Nature", in denen er diese Gefahren beschrieb.
Entwicklung zu Zwittern
Hayes fand, dass Kaulquappen sich nach dem Kontakt mit Atrazin
häufig zu Zwittern mit männlichen und weiblichen Geschlechtsorganen
entwickelten. Die schädliche Wirkung entfalte das Pflanzengift in
Hayes Experimenten in einigen Fällen bereits bei einer Konzentration
von einem Teil Atrazin auf eine Milliarde Teile Wasser. (APA/dpa)
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