Wien - Zu einem Großeinsatz hat in der Nacht auf Freitag das Rote Kreuz Steiermark im Bezirk Weiz ausrücken müssen. In Fladnitz an der Teichalm mussten acht Jugendliche zwischen elf und zwölf Jahren, die dort eine Schullandwoche verbrachten, mit schweren Symptomen bis hin zur Bewusstlosigkeit in Spitäler gebracht werden, bestätigte das Rote Kreuz einen Bericht des ORF-Radiosenders Ö3.

Zu wenig Sauerstoff beim "Abtanzen"

Entwarnung gab es am Freitagnachmittag: Auslöser der Beschwerden war laut Sicherheitsdirektion Steiermark offenbar eine Kombination aus einem anstrengenden Ausflugstag, Flüssigkeitsmangel und zu wenig Sauerstoff beim "Abtanzen" in der Abschlussdisco der Projektwoche in Schrems auf der Teichalm. Alle Schüler sind laut Behörden mittlerweile wieder aus den Spitälern entlassen worden.

Erste Meldungen über eine Lebensmittelvergiftung erwiesen sich als völlig haltlos: Der Wirt der Pension der Schülergruppe, Erich Elmer, sagte gegenüber der APA: "Wenn das der Fall gewesen wäre, hätten alle anderen 128 Pensionsgäste und ich selbst auch etwas spüren müssen." Auch die Lebensmittelaufsicht des Landes habe ihm eine tadellose Küchenführung bescheinigt. Elmer hatte zu Mittag bereits auf die richtige Ursache des Zustandes der Kinder getippt: "Unsere jungen Gäste waren den ganzen Tag bei strahlendem Sonnenschein unterwegs, vielleicht haben sie zu wenig getrunken und dann eben das Tanzen in der Disco, das war vielleicht zu anstrengend."

Alkohol oder andere Substanzen seien nicht im Spiel gewesen

Eine Untersuchung der in der Unterkunft in Schrems im Bezirk Weiz sichergestellten Pappbecher hatte laut Polizei ebenfalls nichts ergeben, es seien definitiv kein Alkohol oder andere Substanzen im Spiel gewesen. Die Auswertung der Befragung der Jugendlichen und die medizinischen Untersuchungen hatte ergeben, dass alle Körperwerte auf Sauerstoffmangel - wohl auch hervorgerufen durch heftiges Abtanzen in einem kleinen, nicht so gut belüfteten Raum - hingewiesen hätten. Den acht Schülern sei es nach Verabreichung von Infusionen auch wieder bessergegangen. Alle konnten mittlerweile in die Obhut ihrer Eltern übergeben werden, Freitag wäre ohnehin der Abreisetag für die Gruppe aus 55 Schülern und fünf Lehrern einer Kooperativen Mittelschule aus dem Wiener Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus  gewesen. (APA, 11.5.2012)