Lima - Nach Kritik an Fehlschlägen der peruanischen Regierung im Kampf gegen Drogenbanden und Guerillagruppen sind am Donnerstag der Innen- und der Verteidigungsminister zurückgetreten. Der Rücktritt von Verteidigungsminister Alberto Otarola und Innenminister Daniel Lozado sei endgültig, hieß es in einer offiziellen Erklärung. Die Opposition hatte einen Misstrauensantrag gegen die beiden Kabinettsmitglieder eingebracht, über den am Samstag debattiert werden sollte.

Die Minister standen vor allem wegen des Todes von zehn Soldaten und Polizisten bei mehreren Hinterhalten während der vergangenen Wochen im Zentrum von Peru unter Beschuss. In der Region sind Drogenbanden sowie mehrere Guerillagruppen aktiv, die aus der linksextremistischen Organisation Leuchtender Pfad (Sendero luminoso) hervorgegangen sind. Der Regierung von Präsident Ollanta Humala wird Schwäche im Kampf gegen den Drogenhandel und die Rebellen vorgeworfen.

Experten erwarten, dass der Rücktritt der beiden Minister zu einer grundsätzlichen Strategieänderung im Umgang mit den Aufständischen und der Drogenmafia führen wird. Der Leuchtende Pfad hatte 1979 einen "Volkskrieg" zum Umsturz der herrschenden Klasse ausgerufen. In dem folgenden 20-jährigen Konflikt wurden Schätzungen zufolge rund 70.000 Menschen getötet. Bis 2000 wurde die maoistische Organisation jedoch weitgehend zerschlagen. (APA, 11.05.2012)