Die Wiener Börse hat die Sitzung am Freitag bei dünnem Volumen mit marginal leichteren Notierungen beendet. Der ATX fiel bis zum Handelsschluss um geringfügige 1,18 Punkte oder 0,06 Prozent auf 2.040,85 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 16 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.025 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,40 Prozent, DAX/Frankfurt +0,95 Prozent, FTSE/London +0,56 Prozent und CAC-40/Paris -0,01 Prozent.

Für einen positiven Impuls sorgten im Späthandel Wirtschaftsdaten aus den USA. Das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima hatte sich im Mai überraschend aufgehellt. Infolgedessen drehten die Börsen dies- und jenseits des Atlantiks mehrheitlich in den grünen Bereich. Auch der ATX grenzte seine Verluste ein, den Sprung in die Gewinnzone verfehlte das heimische Börsenbarometer aber knapp.

Zuvor hatten die Nachricht über den Spekulationsverlust der Großbank JPMorgan sowie Aussagen der EU-Kommission zu den Konjunkturaussichten in der Eurozone durchwegs für Verluste an den europäischen Börsen gesorgt. Laut der Kommissions-Frühjahrsprognose dürften Spanien und Frankreich in diesem und im kommenden Jahr die Ziele zum Abbau ihrer Haushaltsdefizite verfehlen. Auch die politische Entwicklung in Griechenland stand an den Märkten einmal mehr unter Beobachtung.

Dünne Meldungslage

In Wien blieb die Meldungslage zum Wochenschluss dünn. Zahlen brachte einzig der Wasseraufbereiter BWT, dessen Aktie nach mehreren Vorzeichenwechseln 0,12 Prozent leichter bei 12,61 Euro schloss. Der Umsatz stieg im Startquartal um 3 Prozent auf 119,1 Mio. Euro, das EBIT um 7,6 Prozent auf 6,7 Mio. Euro und das Konzernergebnis um 19,6 Prozent auf 4,3 Mio. Euro.

Indes schaffte das Bankenschwergewicht Erste Group (plus 0,27 Prozent auf 16,45 Euro) im Schlusshandel den Sprung in die Gewinnzone, nachdem es den ATX zwischenzeitlich mit Verlusten von fast zwei Prozent belastet hatte. Raiffeisen konnten ihre Verlaufsverluste ebenfalls abgeben und schlossen unverändert bei 25,50 Euro.

voestalpine profitierten hingegen kaum von dem allgemeinen Stimmungsaufschwung und beendeten die Sitzung um 1,77 Prozent tiefer bei 22,70 Euro. Größere Abschläge gab es auch in Telekom Austria (minus 2,07 Prozent auf 8,01 Euro) und Palfinger (minus 1,90 Prozent auf 18,10 Euro), nachdem die beiden Titel am Vortag mit Zugewinnen auf ihre jeweiligen Zwischenbilanzpräsentationen reagiert hatte.

RHI (plus 0,69 Prozent auf 19,03 Euro) und Mayr-Melnhof (plus 1,08 Prozent auf 75,00 Euro) verzeichneten wiederum Zuwächse. Der Feuerfestkonzern und der Kartonproduzent werden am kommenden Dienstag Bericht über die Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Quartal ablegen - ebenso wie der Kunst- und Kautschukhersteller Semperit, dessen Aktie unverändert bei 31,25 Euro schloss.

 

Die zehn größten Kursgewinner

1. LINZ TEXTIL HOLDING AG +7,92 Prozent

2. WIENER PRIVATBANK SE +1,89 Prozent

3. CA IMMOBILIEN ANLAGEN AG +1,86 Prozent

4. DO&CO RESTAURANTS&CATERING AG +1,55 Prozent

5. EVN AG +1,36 Prozent

6. ANDRITZ AG +1,31 Prozent

7. OMV AG +1,20 Prozent

8. ZUMTOBEL AG +1,10 Prozent

9. MAYR-MELNHOF KARTON AG +1,08 Prozent

10. OESTERR. POST AG +1,01 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer

1. CENTURY CASINOS INC -5,70 Prozent

2. WARIMPEX FINANZ- UND BET. AG -3,90 Prozent

3. UNIQA VERSICHERUNGEN AG -3,06 Prozent

4. WIENERBERGER AG -2,43 Prozent

5. STRABAG SE -2,41 Prozent

6. INTERCELL AG -2,28 Prozent

7. TELEKOM AUSTRIA AG -2,07 Prozent

8. PALFINGER AG -1,90 Prozent

9. VOESTALPINE AG -1,77 Prozent

10. AGRANA BETEILIGUNGS-AG -1,16 Prozent (APA)