Wien - Verwirrung ist am Donnerstagabend um einen angeblichen Endbericht des parlamentarischen Unterausschusses entstanden, der sich mit dem Fall Natascha Kampusch auseinandersetzte: Die "Kronen Zeitung" publizierte einen angeblichen Endbericht des Ausschusses. Inhaltlicher Kern: Der Ausschuss erteilt der Justiz keine weiteren Ermittlungsaufträge und entkräftet hartnäckige Gerüchte um den Fall Kampusch.

Ausschussvorsitzender Werner Amon wies am Abend allerdings daraufhin, dass es sich nicht um ein Dokument des Ausschusses handelt. Der Ausschuss habe den Bericht noch nicht beraten.

Kampusch war als zehnjähriges Mädchen 1998 von Wolfgang Priklopil entführt worden und konnte im Sommer 2006 aus der Gefangenschaft flüchten. Priklopil beging daraufhin Selbstmord. Unter anderem fanden die Nationalratsabgeordneten laut "Krone" keine Hinweise auf Dritttäter. Auch Spekulationen, dass ein Kinderpornoring hinter der Entführung steckte, wurden demnach entkräftet.

Keine Hinweise auf Priklopil-Ermordung

Weiters fanden die Parlamentarier keine Hinweise darauf, dass Priklopil ermordet worden wäre. Zweifel am Selbstmord des Entführers waren in einem Internetportal aufgetaucht. Auch dass ein Ermittler in dem Fall Selbstmord begangen hat, stellten die Mandatare laut "Krone" außer Frage. Nicht zuletzt bestätigten sie, dass Kampusch in der Gefangenschaft kein Kind bekommen habe.

Amon betonte dazu, es handle sich "nicht um ein Dokument des zuständigen Unterausschusses". Der Mandatar: "Ich halte ausdrücklich fest, dass alle nun veröffentlichten Ergebnisse bzw. Schlussfolgerungen im ständigen Unterausschuss weder beraten noch beschlossen worden sind. Die Arbeiten werden zumindest noch den laufenden Monat benötigen, um dann der Öffentlichkeit einen Endbericht vorlegen zu können." (APA, 11.5.2012)